DIE „ASKARI-RELIEFS“
Der Eingangsbereich der Kaserne wurde bis 1999 von den beiden „Askari-Reliefs“
flankiert. Die 1938 von Walter von Ruckteschell geschaffenen Keramikreliefs zeigen
zwei jeweils fünfköpfige Figurengruppen. Eine davon besteht aus vier afrikanischen
Trägern, die einem Askari-Soldaten folge; bei der anderen marschieren vier Askari-
Soldaten hinter einem deutschen Schutztruppensoldaten.
Die Terracotta-Reliefs erinnern an den Feldzug der deutschen Kolonialtruppen unter
General Paul von Lettow-Vorbeck während des Ersten Weltkriegs in der Kolonie
Deutsch-Ostafrika. Dieser Feldzug, in dessen Verlauf zwischen 1914 und 1918 etwa
eine halbe Million Menschen, vorwiegend afrikanische Zivilisten, durch direkte und
indirekte Kriegseinwirkung ums Leben kamen, wurde in den Jahren nach 1918
deutsche „Heldentat“ verklärt.
Die Reliefs sollten die populäre Legende von der Treue der afrikanischen Soldaten
zur deutschen Schutztruppe pflegen und die Forderung nach Rückgabe der
ehemaligen deutschen Kolonien legitimieren.