BREDENBEKSTRAßE 29
Das Einfamilienhaus mit großzügigem
Raumprogramm wurde 1928 nach Entwürfen
von Carl Schneider erbaut.
Der Bau ist aus kubischen Einzelteilen
gruppiert, wobei die Eingangsfront in
ihrer Geschlossenheit mit der Garten-
rückseite kontrastiert, die sich der
Landschaft öffnet.
Der Bau dokumentiert die avant-
gardistische Richtung im Hamburger Wohn-
hausbau, die Elemente des Neuen Bauens
mit dem Klinkermaterial verbindet und
zu repräsentativer Wirkung steigert.
DEICHSTRASSE
Die Deichstraße wird erstmals 1304 in
Urkunden erwähnt. Sie verläuft auf der
Krone des Deiches, der entlang dem
Nikolaifleet, dem alten Alster-
hauptlauf und dem ersten Hamburger Hafen,
das im 13. Jahrhundert. besiedelte
Rödingsmarktviertel schützte.
Die Häuser standen ursprünglich nur an
der westlichen Landseite der Straße.
Erst seit dem 15. Jahrhundert wurde
auch die Wasserseite mit Bürgerhäusern
und Speichern bebaut. Die davon übrig
gebliebenen Reste aus dem 17 und
18. Jahrhundert bilden das letzte
Ensemble alt-hamburgischer Bauweise
STUBBENHUK 10
Das Kontorhaus entstand 1923-25 im
Auftrag der Getreideheber-Gesellschaft
nach Plan von W. Lemm. durch seine Eck-
lage ist es ein auffälliges Element im
Stadtraum. Es zeichnet sich durch den
Dekor, die Backstein-Schmuckmotive und
den farbigen Klinker aus. Ursprünglich
trug es ein Walmdach.
Besonders reizvoll ist die Innenaus-
stattung, nämlich die Eingangshalle
und das Treppenhaus mit der Muschelkalk-
verkleidung, der Vertäfelung und der
Schnitzereien sowie dem Glasgemälde
von Paul Wrode.
AMTSGERICHT BERGEDORF
1926-27 nach Entwürfen des Hamburger
Oberbaudirektors Fritz Schumacher erbaut.
Die Dreiflügelanlage wird an der zur
Bille offenen Seite durch ein niedrigeres,
flachgedecktes Gefängnis mit zwei Höfen
geschlossen.
Der mächtige, mit Klinkern verkleidete
Baukomplex dokumentiert mit der strengen
Fassadengliederung und dem geometrischen
Schmuckmauerwerk seine Bestimmung und
die Präsenz des Staates Hamburg in
Bergedorf.
Bauplastiken von Richard Kuöhl.
SCHÖNEFELDER STRAßE 100
Dieses Haus diente als Wohn- und Wirt-
schaftsgebäude des Müllers, der die
gegenüberliegende Mühle betrieb.
Das Gebäude wurde im 19. Jahrhundert
errichtet, wahrscheinlich als Wieder-
aufbau unmittelbar nach den Zerstörungen
der Franzosenzeit 1813. 1950 mußte bei
einer Instandsetzung das Fachwerk teil-
weise erneuert werden.
Auf diesem Anwesen wurde 1840 der Müller-
sohn Johann Wilhelm Cordes geboren,
unter dessen Leitung und nach dessen
Plänen ab 1879 der Ohlsdorfer Friedhof
entstand.
HEILIGE DREIEINIGKEITSKIRCHE ST. GEORG
Die Kirche entstand 1747 nach Plänen von
Leonard Prey. Sie wurde 1943 zerstört.
1954 bis 1957 erbaute man nach Entwurf
von Heinz Graaf das neue Kirchenschiff,
der Turmhelm wurde rekonstruiert. Der
trapezförmige Grundriß und die zum Chor
hin zunehmende Raumhöhe sind Elemente
der Dynamik, die dünnen Säulen, die den
Raum als dreischiffige Halle gliedern,
vermitteln den Eindruck von Leichtig-
keit. Der Bau schirmt einen Platz ab,
als Akzent dort der Hl. Georg, 1958 von
Gerhard Marcks geschaffen. In der Turm-
kapelle eine Kreuzigungsgruppe um 1500.
UNIVERSITÄTS-KRANKENHAUS EPPENDORF
Der 1884-1889 als allgemeines Kranken-
haus errichtete Baukomplex wurde nach
Plänen von Baudirektor Carl Zimmermann
zur Entlastung des alten Krankenhauses
St. Georg gebaut. Dabei verwirklichte
man hygienische Vorstellungen des Ärzt-
lichen Direktors von St Georg, Hein-
rich Curschmann. Die für Hamburg neu-
artige Pavillonbauweise sollte die An-
steckungsgefahr mindern, licht- und
luftdurchflutete Räume in parkartiger
Umgebung sollten die Heilung fördern.
Die später mehrfach erweiterte Anlage
wurde 1934 Universitäts-Krankenhaus.
ELBTUNNEL
Als Verbindung zwischen St. Pauli und
Steinwerder seit 1901 von der Baudeputation
geplant.
Erbaut 1907-1911.
Architektonische Gestaltung unter Betonung
der Konstruktion durch Raabe & Wöhlecke.
Keramische Bauplastik von Hermann Perl.
VOLKSSCHULE AUF DER VEDDEL
Das Schulgebäude mit Zahnklinik, Kino und öffentlicher Bücherhalle entstand 1929–32 nach Plänen von Oberbaudirektor Fritz Schumacher (1869–1947). Flachdächer, Fensterbänder und ein markanter Treppenturm prägen Hamburgs einst größte vom Neuen Bauen beeinflusste Volksschule.
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The school building with dental clinic, cinema and public library was built 1929–32 to plans by chief building director Fritz Schumacher (1869–1947). Flat roofs, ribbon windows and a striking staircase tower characterise Hamburg’s largest “Volksschule” to be influenced by New Objectivity.
KAPELLE 13
Die Einrichtung des neuen Friedhofs-
teils durch Garten- und Friedhofsdirek-
tor Otto Linne ab 1920 erforderte auch
neue Kapellen. Kapelle 13 wurde 1927/28
nach dem Entwurf von Fritz Schumacher
errichtet.
Sie verdeutlicht mit den strengen Formen
das architektonische Prinzip des neuen
Friedhofsteils.
Der denkmalhafte Bau verbindet die mo-
derne Betonbauweise mit dem z.T. deko-
rativ eingesetzten Klinkermaterial.
Traditionelle Formen sind mit Anklängen
an das “Neue Bauen” verschmolzen.