EHEM. ALLGEMEINES KRANKENHAUS ALTONA
Die schlossartige Anlage wurde 1859-61
nach Entwurf von Stadtbaumeister
Heinrich Oswald Winkler erbaut.
In gesunder Lage am damaligen Stadtrand
in einer Parkanlage errichtet,
ist sie der erste der kommunalen Bauten,
die die ehemalige „Allee“ säumen.
Der Backsteinbau folgte dem Vorbild
der Hannoverschen Bauschule.
Mehrfach erweitert – so 1927 durch
das Schwesternheim von Gustav Oelsner -,
wurde das Krankenhaus 1970 zugunsten
des Neubaues in Othmarschen aufgegeben.
EV.-LUTH. KIRCHE NIENSTEDTEN
Das Kirchspiel Nienstedten wohl bereits im
späten 12. Jh. begründet, 1297 erwähnt.
Nach mehreren Vorgängern 1750/51 Neubau
von Landbaumeister Otto Johann Müller.
Der schlichte Fachwerksaal typisch für die
Landkirchen seiner Zeit. Im Giebel Monogramm
des Landesherrn Friedrich V. von Dänemark.
Nienstedten parish was probably founded
late 12th C, mentioned 1297. Rebuilt
1750/51 after several predecessors by
state master builder Otto Johann Müller.
The simple hall church is typical of the
rural churches of the time. Monogram of
Frederick V of Denmark on the gable end.
EV. LUTH. BETHLEHEMKIRCHE
Dieses 1958-59 gebaute Gemeindezentrum
wurde von Joachim Matthaei entworfen.
Die Kirche mit dem abgerückten Turm
steht betont auf dem Eckgrundstück.
Die Backsteinwände des Außenbaues
gliedern nur hochliegende Fensterbänder
und die sichtbare Betonkonstruktion.
Den Innenraum der Saalkirche
bestimmen gefaltete Backsteinwände,
den Altarraum steigern die Bänderung
und das Backsteinrelief am Altar
zu feierlicher Wirkung.
Das Bronzeportal von Fritz Fleer
zeigt Felder mit biblischen Szenen.
KZ-AUSSENLAGER LANGENHORN
Von September 1944 bis Kriegsende befand
sich auf diesem Areal ein Außenlager des
KZ Neuengamme. Über 700 Frauen aus dem KZ
Ravensbrück waren hier untergebracht.
Sie mussten in dem Rüstungsbetrieb „Hansea-
tische Kettenwerke“ arbeiten und „Behelfs-
heime“ aus Betonfertigteilen („Plattenhäu-
ser“) errichten.
Mitte April 1945 deportierte die SS die
Häftlinge in das KZ-Außenlager Sasel und
das KZ Bergen-Belsen. Danach wurden ca. 200
schwerkranke Frauen eines Evakuierungs-
transportes aus dem KZ-Außenlager Helmstedt-
Beendorf hier untergebracht.
KONZENTRATIONSLAGER
FUHLSBÜTTEL
Von Ende März 1933 bis zum Kriegsende 1945
wurden durch dieses Tor viele politische
Gegner des NS-Regimes in die Gefangenschaft
geführt.
Das Konzentrationslager Fuhlsbüttel, „KOLAFU“
genannt, war in einem Bau dieser Straf-
anstalt untergebracht. Es unterstand der SS,
später wurde es Gestapogefängnis.
Die Gefangenen wurden ohne Gerichtsurteil
festgehalten, viele misshandelt, gefoltert,
manche zum Selbstmord getrieben
oder ermordet
HAUS DER
DEUTSCHEN ANGESTELLTEN-GEWERKSCHAFT
Als Verwaltungsgebäude des „Deutsch-natio-
nalen Handlungsgehilfen-Verbandes“ von
Ferdinand Sckopp und Wilhelm Vortmann in
zwei Bauphasen errichtet: 1919-20 der Trakt
am Holstenwall als Erweiterungsbau des
seit 1904 bestehenden Verbandshauses,
1929-31 Ausbau zur jetzigen Dreiflügelanlage
mit der Hauptfront am Karl-Muck-Platz.
Der streng gegliederte kubische Baukomplex
bildet einen monumentalen städtebaulichen
Akzent.
Die Athletenfiguren am Holstenwall schuf
Karl Opfermann; weitere Bronzeplastiken
von Ludwig Kunstmann.
DAS STADTHAUS
Dieses Gebäude war bis 1943 Teil des Hamburger Polizeipräsidiums.
Ab März 1933 organisierten von hier aus die Polizeiführung,
die Geheime Staatspolizei (Gestapo) und die Kriminalpolizei
die politische Überwachung der Bevölkerung, die Bekämpfung
des Widerstandes und die Verfolgung von Minderheiten.
In den Verhörräumen folterten Beamte die Gefangenen,
von denen etliche starben.
Während des Krieges kam die brutale Überwachung der zur
Zwangsarbeit nach Deutschland Verschleppten hinzu.
Hamburger Polizeibataillone beteiligten sich an Massen-
morden in den besetzten Ländern.
THE STADTHAUS
Until 1943, this building was one of several which housed
the Hamburg police headquarters. From March 1933, the Hamburg
Police, the Secret State Police (Gestapo) and the Hamburg CID
coordinated the political surveillance of the population,
the suppression of the resistance and the persecution
of minorities from here. In the building’s interrogation cells,
prisoners were tortured and many of them died.
During the war, the police also kept a close watch over
forced labourers deported to Germany. In addition,
police battalions from Hamburg were involved in
mass murder campaigns in the occupied territories.
EV.-LUTH. APOSTELKIRCHE
Dieser Kirchenbau entstand 1962-64
nach Plänen von Schmidt & Kraul,
der Turm und der Verbindungstrakt
kamen 1966-68 dazu.
Der Bau erhebt sich auf dem Grundriss
eines lang gezogenen Fünfecks,
die Stahlbetonkonstruktion
ist mit Backstein verblendet,
eine farbige Glasbetonwand
öffnet den Raum an der Südseite.
Die Hanglage der Kirche ermöglicht
Gemeinderäume im Untergeschoss.
HALLERSTRASSE 6-8
Dieses Wohnhaus stammt von 1886-87,
die Pläne lieferte Ludwig Lorenzen.
Das viergeschossige Doppeletagenhaus
weist eine symmetrische Fassade auf.
Seitlich hervortretende Fensterachsen
mit Balkonen dienen der Gliederung.
Eine antikisierende Säulenordnung
sowie plastisch gestaltete Details
im Stil der Neorenaissance
verleihen dem Bau Repräsentativität,
die den großzügigen Wohnungen
für gehobene Ansprüche entspricht.
Ein Vorgarten ergänzt das Gebäude.
NEUES KREMATORIUM
Dieses 1930-32 nach Entwürfen von
Fritz Schumacher in zeittypischer Klin-
kerbauweise errichtete Krematorium er-
setzte das alte von 1891 an der Alster-
dorfer Straße. Die Symmetrie der Anlage
wird durch eine hoch aufragende Feier-
halle betont. Eine vorgelagerte Terrasse
verbindet über eine Freitreppe den Bau
mit dem Friedhof. Zur Straße wendet sich
eine sakral anmutende Fassade mit turm-
artigem Rauchabzug. Die Innenraumge-
staltung greift Gedanken des zeitge-
nössischen Kirchenbaus auf.
Der Bauschmuck stammt von Richard Kuöhl.