EMIL-KRAUSE-GYMNASIUM
Fritz Schumacher entwarf
mit dem Bebauungsplan für den Dulsberg
dieses Gebäude für eine Volkshochschule,
die 1922 hier einzog.
Der symmetrische Stahlbetonbau
erhielt eine Klinkerfassade,
die durch Halbsäulen und die Ordnung
der Sprossenfenster gegliedert wird.
Die auffällige, den Pausenhof
im Viertelkreis umfassende Front
in städtebaulich prägnanter Lage
verdeutlicht die wichtige Funktion,
die Schumacher den Schulbauten
als kulturelle Mittelpunkte zuwies.
NIEDERNBAUMBRÜCKE
1878-80 wurde hier zwischen Baumwall und
Kehrwiederspitze eine eiserne Drehbrücke
als Verkehrsverbindung von der Innenstadt
zu den ersten modernen Kaianlagen am Sand-
tor- und Grasbrookhafen gebaut.
1911-12 Umbau zu einer festen Brücke,
1978 Neubau. 1956-57 Bau einer zusätz-
lichen Brücke östlich daneben.
Hier hat früher der „Niederbaum“, eine
doppelte Palisadenreihe mit Schwimmbaum,
die Einfahrt zum Binnenhafen geschützt.
Er wurde 1531 im Verlauf der damaligen
westlichen Befestigungslinie angelegt
und 1852 beseitigt.
EV. LUTH. PFARRKIRCHE ST. JOHANNIS
Als erste Kirche der Stadterweiterungs-
gebiete entstand dieser Bau 1880-1882
nach Entwurf von Wilhelm Hauers für die
1879 neu gebildete Kirchengemeinde der
Vororte Harvestehude und Rotherbaum.
Der Bau orientiert sich an den Kirchen
von Wilhelm Hase, dem wichtigsten Ver-
treter der „Hannoverschen Schule“.
Mit der Verschmelzung von Längs- und
Zentralbau versucht Hauers, unter Ver-
wendung gotischer Stilelemente einen Kir-
chenbau mit eigenständigem, protestan-
tischem Gepräge zu schaffen. Die Aus-
stattung blieb größtenteils erhalten.
BRANDSTWIETE
Der südlich der Ost-West-Straße gelegene Teil
der Brandstwiete hat sich aus einem Privat-
gang des 13.Jhs. entwickelt. In einer Urkunde
von 1327 heißt er Twiete des Herrn Brand.
1868 mußte die Straße verbreitert werden, um
dem wachsenden Verkehr zwischen der Innen-
stadt und den neuen Kaianlagen am Sandtor-
und Grasbrookhafen aufnehmen zu können.
An der Stelle der abgerissenen Bürgerhäuser
wurden ab 1878 Geschäfts- und Kontorgebäude
mit historistischen Fassaden errichtet.
Sie sind an der westlichen Straßenseite noch
erhalten.
DEUTSCHES SCHAUSPIELHAUS
Das größte Sprechtheater Deutschlands
entstand 1899-1900 nach Entwurf
von Fellner & Hellmer aus Wien,
bewährten Theaterbauspezialisten.
Vorbild waren ihr Theater in Prag,
Zürich und ihr Wiener Volkstheater.
In seinem festlichen Dekorationsstil
aus Renaissance- und Barockelementen,
mit dem figürlichen Schmuckprogramm,
das allegorisch aufs Theater anspielt,
mit der Ausstattung des Zuschauerraums
ist der Bau ein authentisches Beispiel
für ein Großstadttheater um 1900.
GASTHAUS LOUIS C. JACOB
Margaretha Catharina Burmester
erwarb 1765 das Grundstück
und betrieb hier eine Gastwirtschaft.
1791 heiratete der Kunstgärtner
Daniel Louis Jacob in die Familie ein.
Er legte um 1800 die elbseitige
Lindenstrasse an und machte das Haus
zu eine weithin bekannten Restaurant.
Ein unterirdischer Eiskeller
von ca. 1850 wurde bei der Erweiterung
zum heutigen Hotelbetrieb 1994 entdeckt.
EV.-LUTH. HEILANDSKIRCHE
1926-28 errichtet, Architekt Emil Heynen,
Brunnen und Keramik von Richard Kuöhl.
Dreiflügelanlage mit großem Vorhof, im
dominanten Mittelflügel der Kirchensaal,
davor offene Vorhalle.
SCHOPENSTEHL 32/33
Erbaut 1885-1888 von Arthur Viol
als Geschäftshaus.
Die Fassade eines um 1780 erbauten
Doppelhauses wurde mit ihrem
Rokoko-Portal und ihrem geschweiften Giebel
in den Neubau einbezogen.
Sie ist eines der letzte Zeugnisse für die
Hamburger Bürgerhausarchitektur
des 17. und 18. Jahrhunderts.
DAS SCHUTZTRUPPEN-EHRENMAL
Das „Schutztruppen-Ehrenmal“ und die „Askari-Reliefs“ gehören zur Ausstattung der
ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne, die 1934-1936 im Rahmen der Aufrüstungs-
und Kriegspolitik Hitlers entstanden ist. Namensgebung und Programm sollten an die
wilhelminische Kolonialpolitik anknüpfen.
Das 1939 errichtete Ehrenmal erinnert an die deutschen Soldaten der kolonialen
„Schutztruppen“ in Afrika und der afrikanischen Askaris, die während des Ersten
Weltkriegs in den ehemaligen deutschen Kolonien Kamerun, Togo, Deutsch-
Ostafrika und Deutsch-Südwestafrika ums Leben kamen.
1966 wurde das Denkmal um eine von der Traditionsgemeinschaft des Deutschen
Afrika-Korps gestiftete Gedenktafel ergänzt, die im Deutschen Afrika-Korps
1941/43 gewidmet ist.
MARKK
1908-12 errichtet, Planung A. Erbe in
Zusammenarbeit mit G. Thilenius.
1915 Eröffnung der ersten Schausäle.
1928-29 rückwärtiger Erweiterungsbau.
Sammlungen der Gebiete: Eurasien,
Ost- und Südasien, Ozeanien, Altägypten,
Afrika, Amerika.
The Ethnological Museum was built in
1908-12, planned by A. Erbe in
collaboration with G. Thilenius. First
exhibition rooms opened in 1915. Rear
extension 1928-29.Collections
Eurasia, Eastern and Southern Asia,
Oceania, Ancient Egypt, Africa, America.