MILLERNTORWACHE
Dieses Wachhaus gehörte zum ehem. Millern-
tor, einem der fünf Durchlässe in der
Wallanlage von 1615-25. Nach der Ent-
festigung 1819 entstanden die beiden an
griechische Tempelbauten erinnernden
Wach- bzw. Zollhäuser mit dem verbin-
denden Eisentorgitter (Entwurf Carl Ludwig
Wimmel). An den Toren wurde eine Art
Stadtzoll erhoben, nachts blieben sie
geschlossen. Diese „Torsperre“, ein
Hindernis für die Freiheit des Wohnens
und des Gewerbes, wurde Ende 1860 auf-
gehoben. Damit begann der Aufstieg
Hamburgs zur modernen Großstadt.
ENSEMBLE KELLINGHUSENS PARK
Die Wohnbauten an der Eppendorfer Land-
straße, der Gustav-Leo-Straße und der
Goernestraße entstanden auf ehemaligen
Parkgrundstücken. Ihre Randbereiche
wurden als Bauplätze verwertet, die
Parks für die Öffentlichkeit gerettet.
Die Entwürfe stammen von den Hamburger
Architekten Gebrüder Gerson sowie von
R. Friedmann (Eppendorfer Landstr. 47-51).
Die Mietshäuser für bürgerliche Ansprü-
che sind qualitätsvolle Beispiele für
den Wohnungsbau der 20er Jahre. Das “Neue
Bauen” verbindet sich hier hamburgtypisch
mit dem Material Backstein.
GYMNASIUM HAMMER STEINDAMM 129
Das ehemalige Kirchenpauer-Realgymnasium
entstand 1928-29 – ein Wettbewerb hatte
bereits 1919 stattgefunden - nach Plänen
von Bomhoff & Schöne.
Sie schufen ein Gebäude, das sich in
seinen Formen am „Neuen Bauen“ orien-
tiert.
Seine Lage macht es zu einem stadträum-
lich prägenden Element.
Die Schulbauten der 1920er Jahre in
Hamburg folgen einem Reformprogramm,
das wesentlich von Fritz Schumacher
beinflußt wurde.
EV. LUTH. HAUPTKIRCHE ST. NIKOLAI
Der nach Plänen von Gerhard Langmaack
1960-62 errichtete Bau der Hauptkirche
vereint einen Turmriegel mit
Helm und ein Kirchenschiff mit Flachkuppel.
Der organisch ausschwingende Grundriss
fasst ein „Mittelschiff“, den Altarraum
sowie einen Nebenraumtrakt zusammen,
auf dem die Orgelempore angeordnet ist.
Den Turmriegel ziert ein Glasfenster,
das 1939 für St. Nikolai am Hopfenmarkt
von Elisabeth Coester gefertigt wurde.
Zu den bedeutenden Ausstattungstücken
gehört ein Mosaik im Altarraum,
das Oskar Kokoschka 1974 schuf.
EV.-LUTH. PFARRKIRCHE ST. GERTRUD
Diese Kirche wurde 1882-1885 für die neu
gegründete St. Gertrud-Gemeinde in Hohen-
felde erbaut. Den Entwurf nach gotischen
Mustern lieferte Johannes Otzen.
An städtebaulich prominenter Stelle am
Kuhmühlenteich gelegen, ist die Kirche
mit dem vielteiligen Außenbau, der rei-
chen Verwendung von Form- und Glasur-
steinen ein Beispiel des entwickelten
Kirchenbaustils der “Hannoverschen
Schule”. Die Pastorate bilden mit der
Kirche ein Ensemble, ergänzt durch die
Luthereiche von 1883 (nach 1945 neu
gepflanzt) mit den rahmenden Pfeilern.
FINNLANDHAUS
Eines der ersten Hängehäuser in Deutschland,
1964-1966 von Hentrich & Petschnigg.
Das elegante Hochhaus steht nur auf der
mittleren Stahlbetonstütze, die Geschosse
sind mit Stahlbändern von dem obersten,
wappenverzierten Trägergeschoss abgehängt.
One of the first “hanging buildings” in Germany, 1964-1966 by Hentrich & Petschnigg.
This elegant office tower stands only on a slender reinforced concrete base; the upper floors are suspended by steel strips from the top floor, which is decorated with a coat of arms.
Das Informations-Leitsystem in der Speicherstadt bietet auf 11 Orientierungstafeln an Zugangswegen und auf markanten Plätzen umfassende Informationen über Hamburgs Welterbe und maritimes Quartier und seine Attraktionen. Die Standorte der Museen und Ausstellungen sind ebenso übersichtlich verzeichnet wie die Branchen und Namen von Institutionen und Unternehmen, die mit ihren Inseraten der Interessengemeinschaft KulturQuartier eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit ermöglichen. Die Gestaltung der Stelen wurde in Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde und dem Eigentümer der Speicherstadt, der Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft, auf den Denkmal-Charakter der Speicherstadt und die Farben der historischen Beschilderung des Lagerhausviertels abgestimmt.
KLINGBERG 1
Erbaut 1907 nach dem Entwurf von Albert Erbe
als Polizeiwache und Dienstgebäude der
Landherrenschaften.
Die Landherrenschaften verwalteten
die Hamburg gehörenden Landgebiete.
Die Architektur folgt dem Vorbild
Alt-Hamburgischer Bürgerhäuser des Barock.
Der Skulpturenschmuck: Portalfiguren mit
Früchten, Getreide und Fischen, verweist
auf die Bestimmung des Gebäudes.
EHEM. ISRAELITISCHES
KRANKENHAUS
Durch eine Schenkung von Salomon Heine
und nach Plänen des Architekten
Klees-Wülbern wurde dieses Gebäude
1841-43 als Krankenhaus gebaut.
Im Mittelteil befand sich eine
Synagoge.
1939 wurde das Israelitische
Krankenhaus aus diesem Gebäude
vertrieben.
RÖMISCH-KATHOLISCHE KIRCHE ST. JOSEPH
Die Kirche entstand 1904-05 nach Entwurf
von A. Brettschneider aus Hamburg als
erste katholische Kirche in Wandsbek
nach der Reformation. Der Bau hat einen
kreuzförmigen Grundriß, den Turm ersetzt
ein Dachreiter. Der Architekt folgte
romanischen Vorbildern. Zur Ausstattung
gehören eine böhmische Madonna um 1520
and ein fränkischer Kruzifixus um 1600,
Die Glasfenster der Sakramentskapelle
schuf Lothar Schreyer 1960. 1971 wurde
die Vorhalle mit Gemeinderäumen gebaut,
1975 die durch einen Kreuzgang mit der
Kirche verbundene Altenwohnanlage.