JUSTIZFORUM
STRAFJUSTIZGEBÄUDE
1879-82 errichtet, Entwurf Carl Zimmermann.
Palastähnliche Anlage in Formen der
deutschen Reinaissance, Vorbild für das
gegenüberliegende Ziviljustizgebäude.
Spätere Erweiterungen. Neubau des
Untersuchungsgefängnisses 1927-29,
Entwurf Fritz Schumacher
EHEM. GUTSHAUS FARMSEN
Das ehemalige Gutshaus wurde um 1900
errichtet. Seine repräsentative
Architektur, die sich an klassizisti-
schen Formen orientiert, nimmt die
Tradition adliger Güter im Umland von
Hamburg auf. Mit der parkartigen
Umgebung zeugt das Gebäude von den
gesteigerten Lebensansprüchen der
Besitzer, die als Versorger der Groß-
stadt zu Vermögen gekommen waren.
Das Gebäude wird heute als Ortsdienst-
stelle genutzt.
HAMMERBROOKSCHLEUSE
Die Anlage entstand mit der Erschließung
des Gebietes nach dem großen Brand von
1842. Die Schleusen verbinden die Elbe
mit dem Schleusen- und Mittelkanal, wel-
cher die Hauptverkehrsader des Hammer-
brook bildete. Die älteste Schleuse von
1844 ist durch das moderne Bauwerk im
Südwesten ersetzt. Der weiter östlich
erhaltene Schleusenbau stammt von 1865-
1866. Seine einzigartige Konstruktion
ersann der Wasserbaukondukteur Johann
Hermann Maack: Das Schleusentor ist ein
drehbarer Hohlkörper, der als Verschluß
des Schleusenbeckens dient.
EV. –LUTH. FRIEDENSKIRCHE ALTONA
Diese Pfarrkirche entstand 1893-95
nach Plänen von Johannes Otzen
als Zentrum eines ehemals zu Altona
gehörenden Stadterweiterungsgebietes.
Kriegsschäden behob man 1952-53,
das Innere wurde dabei vereinfacht.
1995 baute man die Kirche
für eine erweiterte Nutzung um.
Der traditionelle neugotische Bau
mit Westturm und Kreuzgrundriss
folgt mit zentralisierender Vierung
und kurzem Langhaus der Idee
der lutherischen Predigtkirche.
MUSIKHALLE
Das Gebäude entstand 1904-08 nach Plänen
von Martin Haller und Wilhelm E. Meer-
wein. Die Mittel brachten der Reeder
Carl Heinrich Laeisz und seine Frau
Sophie auf. Ein großer und ein kleiner
Saal werden mit den Verkehrs- und Neben-
räumen in einem Gebäude zusammengefasst.
Der Backsteinbau zeigt reiche Sandstein-
gliederung. Die Musikerbüüsten am Außenbau
weisen auf die Bestimmung des Gebäudes
hin. Die spätbarocken Formen knüpfen an
die St. Michaeliskirche an. Im Inneren
ein Denkmal für die Stifter und das
Brahmsdenkmal von Max Klinger (1909).
OBERFINANZDIREKTION
Erbaut 1907-10 nach den Entwürfen von
Albert Erbe als neues Dienstgebäude der
Steuerverwaltung.
Die Backsteinbauweise und die Gestaltung
der Fassade und der Eingangshalle
schließen an das Vorbild alt-hamburgischer
Bürgerhäuser an.
An dieser Stelle befand sich seit dem
frühen 13. Jh. das Heiligengeisthospital.
1884 bis zu seinem Abbruch 1906 war hier
die Steuerverwaltung untergebracht.
GRINDELHOCHÄUSER
Eine Architektengruppe um Bernhard
Hermkes erbaute bereits ab 1946 die
ersten Wohnhochhäuser Deutschlands,
die hoch innovativ und komfortabel
waren. International beachtet, stehen
sie für den Beginn einer neuen Zeit.
A group of architects led by Bernhard
Hermkes began building Germany’s
first blocks of flats – highly innovative
and comfortable – as early as 1946.
Internationally acclaimed, they symbolise
the beginning of a new era.
BISMARCK-DENKMAL
Zum Andenken an den ersten Reichskanzler
des Deutschen Reiches,
Fürst Otto von Bismarck (1815-1898),
errichtet 1903-1906 von einem Komitee
Hamburger Bürger, gefördert von Senat und
Bürgerschaft, ausgeführt von dem Architekten
Emil Schaudt und dem Bildhauer Hugo Lederer.
Die Kolossalfigur erinnert an mittelalter-
liche Rolands-Standbilder und symbolisiert so
den Schutz des Reiches für Hamburgs Seefahrt
und Handel, dokumentiert aber auch den
imperialen Anspruch von Hamburg als
„Tor zur Welt“.
EHEMALIGES KONZENTRATIONS-
LAGER NEUENGAMME
Dieses ist der letzte erhaltene Wachtturm des
KZ Neuengamme, das 1938-1945 auf diesem
Gelände bestand.
Mit 106.000 Häftlingen war Neuengamme im
Vergleich zu Auschwitz oder Dachau ein
kleineres Lager. Etwa 55.000 Häftlinge
kamen durch die unmenschlichen Lebens-
bedingungen im Lager um oder wurden
von der SS auf andere Weise ermordet.
Nach einem Vertrag zwischen der Hansestadt
Hamburg und der SS sollten die Häftlinge
Klinker für die ehrgeizigen Bauprojekte
der NS-Führung herstellen.
Ab 1942 wurden die Häftlinge auch in
Rüstungsbetrieben hier und bei den über
70 Außenlagern in ganz Norddeutschland
eingesetzt.
KAPELLE 12
Nach dem Wettbewerbsentwurf der Archi-
tekten Zauleck & Hormann als Notkapelle
erbaut und 1923 eingeweiht.
Die Deckenmalerei schuf Fischer-Trachau.
Der Kapellenstandort liegt im Schnitt-
punkt mehrerer alter Wegeführungen.
Der mit Ziermauerwerk ausgefachte Holz-
ständerbau, ein Beispiel des Heimat-
stils, wurde 1986 restauriert. Dabei
konnte die Holzdecke des Andachtsraumes
freigelegt und wieder in den Original-
zustand versetzt werden.