KZ-AUSSENLAGER NEUGRABEN
Von September 1944 bis Februar 1945 stan-
den hier die Baracken eines Außenlagers
des KZ Neuengamme.
500 jüdische Frauen waren nach der Kriegszer-
störung des Lagers Dessauer Ufer hierher-
gebracht worden. Sie mussten für einheimi-
sche Bauunternehmen, denen sie von der SS
zugeteilt worden waren, und bei Aufräu-
mungsarbeiten nach Bombenangriffen lebens-
gefährliche Zwangsarbeit leisten.
Die Überlebenden wurden im Frühjahr 1945
in ein Lager nach Tiefstack und von dort
nach Bergen-Belsen gebracht.
HAMMER PARK
Der Park entstand 1914-20 nach Plänen
von Otto Linne. Gemäß den reformerischen
Ideen der Zeit wurden die Grünanlagen
durch Sport- und Spielstätten ergänzt.
Heckengesäumte Quartiere, wie sie sich
in Resten erhalten haben, sind typisch
für die Gartenarchitektur der Zeit um
den Ersten Weltkrieg. Die Zerstörungen
von 1943-45 wurden im freien Gartenstil
der 1950er Jahre behoben. Das Areal ist
ein Rest des zum „Hammer Hof“ gehören-
den englischen Gartens, den die Familien
de Chapeaurouge und Sieveking im 18. und
19. Jahrhundert geschaffen haben.
RÖM.- KATH KIRCHE ST. ERICH
Als Nachfolgebau der 1943 zerstörten
St. Josefskirche am Bullenhuser Damm
entstand 1961-63 diese Kirche
nach Entwürfen von Reinhard Hofbauer.
Der stützenfreie Innenraum,
der die Gottesdienstgemeinde versammelt,
nimmt kirchenbauliche Vorstellungen
des Zweiten Vatikanischen Konzils
von 1962-65 vorweg.
Der Namenspatron, König von Schweden
in der Mitte des 12. Jahrhunderts,
erinnert an die enge Verbindung
der Kirche in Hamburg zu Skandinavien,
die seit der Christianisierung besteht.
EV.-LUTH. MICHAELISKIRCHE
Kirche und ehem. Pastorat entstanden 1910-11
nach einem Entwurf von Carl Mohrmann für
die Dörfer Fischbek, Scheideholz, Neugraben,
Hausbruch, Alt- und Neuwiedenthal.
Das Gemeindehaus ergänzte 1952 die Anlage
zum Gemeindezentrum.
Die Backsteinkirche wurde auf dem Grundriss
eines griechischen Kreuzes im neoromanischen
Stil errichtet.
Dekorative Blendbögen und Blendarkaden
schmücken das Mauerwerk.
Sehenswert sind das Rundglasfenster mit der
Darstellung des „Guten Hirten” und der Altar.
EHEM. STATIONSGEBÄUDE
Mit der Lübeck-Hamburger Eisenbahn
entstand 1865 der Wandsbeker Bahnhof.
Das dreiteilige Gebäude besteht aus
einem eingeschossigen Mitteltrakt,
ursprünglich mit Giebel und Uhr ge-
schmückt. Seitlich sind zweigeschossige
Trakte angefügt, die als Eingangs- bzw.
Ausgangshalle dienten. Der östliche
wurde nach Kriegszerstörung verändert.
Die Gestaltung als Putzbau mit
klassizistischen Einzelformen folgt
zeitüblichen Mustern.
DER JÜDISCHE FRIEDHOF ALTONA
Der Jüdische Friedhof an der Königstraße
wurde 1611 gegründet. Bis zu seiner Schließung 1869 wurde er von den jüdischen Gemeinden Altonas und Hamburgs belegt. Er besteht aus einem aschkenasischen ("deutsche Juden") Teil mit ca. 6000 und einem sephardischen ("portugiesischeJuden") Teil mit ca. 1600 Grabsteinen. Mit seinem außergewöhnlichen Grabmälerbestand ist der Friedhof eines der bedeutendsten Dokumente des jüdischen Lebens in Hamburg.
THE JEWISH CEMETERY ALTONA
The Jewish cemetery at Königstrasse was established in 1611. It was used by the Jewish communities of Altona and Hamburg until its closure in 1869.
It comprises an Ashkenazi section ("German Jews") with some 6000 gravestones, and a Sephardi section ("Portuguese Jews") with about 1600 gravestones. Its outstanding array of funeral monuments makes this cemetery one of the most important documents of Jewish life in Hamburg.
KLEINE REICHENSTRAßE 7
Dieses Vorderhaus eines Kaufmanns-
hauses wurde 1830 als Fachwerkbau
mit massiver Fassade errichtet.
Um 1890 kam ein Ladenlokal hinzu,
das Dachgeschoß wurde ausgebaut.
Im Innern blieb die Ausstattung
u. a. das Treppenhaus mit Säulengalerie,
teilweise erhalten. 1995.96 wurde
das Gebäude instandgesetzt.
das Grundstück zeigt noch den Zuschnitt
der ehemaligen Reichenstraßeninsel
am Straße und Fleet. Dieses wurde 1880
für den Bau einer Straße zugeschüttet.
ALSTERPAVILLION
Der älteste Erfrischungspavillon
am Jungfernstieg öffnete 1799.
Als siebter Pavillon wurde
der heutige Bau 1952-53 nach Plänen
von Ferdinand Streb (1907-1970)
auf dem Sockelgeschoß
seines Vorgängers errichtet.
Das weit ausschwingende Dach
über dem halbrunden Terrassengeschoß
verleiht der gläsernen Architektur
Transparenz und Leichtigkeit.
Die schlichte Innenausstattung von
1993-94 setzt diese Tradition fort.
EHEMALIGES KÜSTERHAUS
Dieses Haus wurde vor 1660 als Küster-
haus erbaut. 1808 entstand darin wegen
der beengten Verhältnisse im Kirchen-
schulhaus eine Schulstube.
Der Schulbetrieb wurde 1865 in das
Amtshaus verlegt, das Schulhaus
abgebrochen und das Küsterhaus 1867
verkauft und als Wohnhaus genutzt.
Seit 1955 ist es wieder im Besitz der
Kirchengemeinde, der es als Büro dient.
Das Haus ist heute das älteste in
Wilhelmsburg. Mit seiner typischen
Bauweise markiert es den früheren
Ortsmittelpunkt der Elbinsel.
FRIEDHOF DER DREIFALTIGKEITSKIRCHE
Ruhestätte Hamburger Persönlichkeiten des
kulturellen und politischen Lebens, darunter:
Joh. Hinr. Wichern (1808-81), der als Gründer
des Rauhen Hauses weit über Hamburg hinaus
wirkte; Amalie Sieveking (1794-1859) und
Elise Averdieck (1808-1907), Mitbegründerin-
nen der weiblichen Diakonie; Amandus A.
Abendroth (1767-1842), Sozialreformer und
Bürgermeister; Anna Lühring (1796-1866), Mit-
kämpferin gegen die napoleonischen Truppen.
Das Mausoleum der Familie Sieveking wurde von
Alexis de Chateauneuf erbaut. Ein Gedenkstein
davor erinnert an die Opfer der Verwüstung
Hamms 1813/14.