EV.-LUTH. KIRCHE SINSTORF
Eine der ältesten Kirchen in Hamburg.
Gründungsbau aus Holz aus dem frühen 9. Jh.
Gegen Ende des 11. Jh. Feldsteinbau in der
hier ungewöhnlichen Form einer Basilika
errichtet. Davon u.a. vermauerte Arkaden
an der Nordseite sichtbar. Grundlegende
Umbauten um 1400, im 17. Jh. sowie 1907.
The Protestant Lutheran Church in Sinstorf
This is one of Hamburg’s oldest churches,
dating back to the early 9th c. In the 11th c.
a fieldstone church was erected here in the
shape of a basilica. Facing north, now closed
with fieldstones, the former arcades are still
visible. Major modifications around 1400,
in the 17th c. and again in 1907.
EHEM. FABRIK RIECK & MELZIAN
Diese Anlage der metallverarbeitenden
Industrie, 1908 erbaut, gehört zu den
typischen Fabrikbauten, die seit 1860
in Winterhude entstanden.
Zur Erleichterung des Rohstoff- und
Warentransports waren sie an das Wasser-
straßensystem angeschlossen. Das
Fertigungsgebäude am Kanal mit den
geräumigen Hallen in mehreren Geschossen
ist eine mit Backstein verkleidete
Skelettkonstruktion aus Eisenbeton,
das Verwaltungsgebäude ein Mauerwerksbau.
1994 wurde die Anlage umgebaut und
dient jetzt als Bürohaus.
NIKOLAIFLEET
In dem 1916 als Nikolaifleet bezeichneten
Unterlauf der Alster begann 1188 die
Entwicklung des jetzigen Hamburger Hafens.
Heute liegt zwischen Holzbrücke und Hoher
Brücke der letzte erhaltene Fleetabschnitt
mit der typischen althamburgischen Bebauung.
Die schmalen, hohen Fleetfronten der alten
Außendeichshäuser an der Deichstraße stehen
denen von vier Speichern am Cremon schräg
gegenüber. Von der übrigen historischen
Fleetbebauung sind nur noch die Fundamente
weitgehend erhalten.
Bis ins 19. Jh. wurden hier auf dem Wasser-
wege Waren in die Speicher verladen.
ELBCHAUSSEE/ RAINVILLETERRASSEE
Ehemals Gelände eines Privatparks,
parzelliert 1880 und bis 1891 bebaut
mit Etagenhäusern, beeinflusst von
Spätklassizismus und Neorennaissance.
Typisch die Gestaltung des Eckhauses
mit Eckachse und Balkons.
AFRIKA-HAUS
1899 im Auftrag von Adolph u. Eduard Woermann
Für die 1837 gegründete Firma C. Woermann,
die Woermann-Linie und die Deutsche Ost-
Afrika-Linie nach Plänen von Martin Haller
erbaut. Der Ostflügel wurde 1943 zerstört.
Das Haus dokumentiert den Bautyp des Hambur-
ger Kontorhauses um 1900; in ihm verbinden
sich moderne Bautechnik, Zweckmäßigkeit und
eine von historischen Vorbildern unabhängi-
ge Fassadengestaltung in den Farben der
Reederei-Flagge.
Afrika-Motive bilden den charakteristischen
Schmuck; die Kriegerfigur schuf Walter
Sintenis.
FRIEDHOF DER CHRISTIANSKIRCHE
Der Friedhof wurde vermutlich 1537 für das
Kirchspiel Ottensen angelegt.
Einige Grabmale auf dem ehemaligen Dorf-
friedhof erinnern an bedeutende Peresönlich-
keiten des öffentlichen Lebens in Hamburg
und Altona aus dem 18. und 19. Jh., die ihre
Wohnsitze in den Elbvororten hatten.
In dieser Ländlichen Umgebung fand auch
der Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock
(1724-1803), seit 1770 in Hamburg wohnhaft,
seine letzte Ruhestätte.
Der Friedhof war seit 1860 nur noch für
Besitzer von Erbgräbern verfügbar und wurde
1929 geschlossen.
GEBÄUDE DER AOK, BETHESDASTRAßE 38-40
Das Bauwerk entstand 1924-25 nach den
Entwürfen des Architekturbüros Distel
& Grubitz. Es vereinte unterschiedliche
Funktionen: Dem Krankenkassenbetrieb
diente die ovale Schalterhalle im Erd-
geschoß, im 1. Geschoß lagen Unter-
suchungs- und Behandlungsräume.
Zusätzliche Wohngeschosse waren über
die seitlichen Risalite getrennt zu-
gänglich. Der klinkerverkleidete Bau
zeigt Dekor im Stile des Expressionis-
mus, der besonders den Eingang zur
Schalterhalle betont. Der plastische
Schmuck stammt von Ludwig Kunstmann.
ESPLANADE 37
Die Esplanade wurde als klassizistische
Prachtstraße mit vier Lindenreihen
1827-30 nach Entwürfen von Carl Ludwig
Wimmel angelegt und einheitlich bebaut.
Dafür wurde die ehemalige Stadtbefestigung,
der Wallring, zwischen Dammtor und Alster
eingeebnet.
Esplanade, die Bezeichnung für die freie,
ebene Zone zwischen Stadt und Befestigung
wurde als Straßenname übernommen.
Das Haus Nr. 37 ist das einzige erhaltene
Gebäude der Nordseite, deren Fassadenreihe
eine symmetrisch gegliederte Einheit mit
betontem Mittelbau bildete.
JUNGFERNBRÜCKE
Seit dem 17. Jh. führt eine Brücke vom
Katharinenkirchhof zu der 1675 angelegten
Straße Neuer Wandrahm auf der Brookinsel.
Die Fahrbrücke wurde nach der südlich
anschließenden Straße Kleiner Jungfernstieg
benannt.
Ein Neubau aus Stein von 1880 mußte wegen
der Verbreiterung des Zollkanals 1886 wieder
abgebrochen werden.
1887-88 entstand die jetzige Fußgängerbrücke
mit schmiedeeisernen Trägern. Ein Backstein-
torgebäude am Südende fiel dem 2. Weltkrieg
zum Opfer.
LÄMIERTWIETE
Die Lämmertwiete entstand im 16. Jahrhun-
dert. Um 1550 bauten Harburger Bürger die
Eckhäuser am Schloßmühlendamm. Die dort
erhaltenen Bauten bergen vielleicht alte
Bauteile. Die Südseite der Straße war ur-
sprünglich herzoglicher Besitz.
Der Krieg zerstörte die Bauten. Das Bür-
gerhaus Nr. 9 von 1683 wurde stark verän-
dert. Die nördliche Straßenseite zeigt
kleinbürgerliche Häuser. Geblieben sind
davon die Häuser Nr. 4, 6, und 10 aus dem
18. Jahrhundert, z.T. völlig erneuert.
Die Verluste an der übrigen Bebauung der
Straße datieren aus der Zeit nach 1950.