INSTENHÄUSER JÜRGENSALLEE
Die einander gegenüberliegenden
Instenhäuser gehören zum
ehemaligen Gut Flottbek.
Die Backsteinreihenhäuser wurden
nach dem Brand eines Vorgängerbaus
1832 für die Gutstagelöhner errichtet.
Im Eckgebäude befand sich ehemals
die Gutsschmiede.
Die 1985 renovierten Häuser
dokumentieren den in Hamburg
selten erhaltenen Typus
des ländlichen Kleinhauses.
V. NYEGAARDSTIFT
Diesen Bau ließ Hedwig v. Nyegaard,
die Witwe des dänischen Offiziers
Christian v. Nyegaard,
1899-1901 als Damenstift errichten.
Den reichsweiten Wettbewerb hatten
das Berliner Architekturbüro
Kühn & Baumgarten gewonnen.
Der schloßähnliche Komplex
in Formen der deutschen Renaissance
mit Rauhputz und Werksteingliederung
zeigt den Einfluß Berlins
auf die Architektur
des preußischen Altona.
SCHELLERDAMM 4
Dem Kaufmannshaus, erbaut vor 1851,
fügte man vor 1857 den Speicherbau an.
Der Ausbau des Harburger Hafens
und die Verbindung mit der Eisenbahn
schufen bereits in den 1840er Jahren
die Infrastruktur für neue Geschäfts-
und Gewerbeanlagen.
Das Wohn- und Kontorhaus
im hannoverschen Rundbogenstil
sowie der wasserseitige Speicher,
1949 nach Kriegsschäden
repariert und aufgestockt,
veranschaulichen die Geschichte
des Harburger Binnenhafens.
EV.-LUTH. DANKESKIRCHE
Das Gemeindezentrum entstand 1966-69
nach Plänen von Friedhelm Grundmann.
Zusammen mit der Ladenzeile bildet es
das Zentrum der Siedlung Rahlstedt-Ost.
Der Kirchbau zeigt strenge Formen,
der Turm ist an die Straße vorgezogen.
Den Innenraum mit Nebenschiff
beherrscht das ungewöhnliche Stahlkreuz,
entworfen von H. W. Peters.
Die Verankerungspunkte bilden das Kreuz
an der Außenfassade zeichenhaft ab.
Licht geben ein hochliegendes Glasband
und Fenster seitlich hinter dem Altar.
EVANGELISCH-REFORMIERTE KIRCHE
1965 an Stelle der zerstörten Kirche
von 1857 eingeweiht; Entwurf von
Rudolf Esch, Krefeld. Die gezielte
reformierte Schlichtheit wird durch die
freie Form und die abstrakten Betonglas-
fenster von Helmut Lander betont.
2011 erweitert.
Protestant Reformed Church
The church built in this location in 1857
was destroyed. This one, designed by
Rudolf Esch from Krefeld, was officially
inaugurated in 1965. Its calculated sober-
ness is underlined by its free form and the
abstract concrete-framed windows designed
by Helmut Lander. Extended in 2011.
EHEM. “ERIKA-SCHWESTERNHAUS”
Das 1912-1914 nach Entwürfen von Fritz
Schumacher errichtete Gebäude faßte ur-
sprünglich ein vielteiliges Raumprogramm
(Wohnheim für Schwestern des Schwestern-
vereins Hbg. Staatskrankenhäuser, Inter-
nat für Schwesternschülerinnen, Wirt-
schaftsteil) in einem repräsentativen
Dreiflügelbau zusammen.
Im dominierenden Mitteltrakt der große
Speisesaal, durch hohe Fenster und
schwere Pfeilerarchitektur akzentuiert,
zur Straße das markante Treppenhaus.
Die Seitenflügel umschlossen ehemals
einen streng gegliederten Garten.
DEICHSTRASSE 25
Mit diesem Haus ergriff der große Brand
von 1842 die Ostseite der Deichstraße. Er war
im Haus Deichstraße 42 ausgebrochen und
breitete sich von hier nach Nordosten aus.
Ihm fiel ein großer Teil der Hamburger Altstadt
zum Opfer.
Das Haus war 1659 erbaut worden und erhielt
damals das barocke Portal, das – vom Brand
beschädigt – bei der Wiederherstellung 1842
zugemauert wurde. 1974 ist es wieder freigelegt
worden. an der Fleetseite ist die alte Fach-
werkfront erhalten. Innen gibt es noch bemalte
Balkendecken des 17. Jahrhunderts.
BROOKSBRÜCKE
Seit dem 13. Jh. führt hier eine Brücke von
der Stadt zur Grasbrookinsel (Brook = Bruch-
land). Den ersten Kaianlagen auf der Insel
folgte 1870 der Bau einer breiten Steinbrücke.
1887 entstand in Verbindung mit der „Spei-
cherstadt“ die heutige Brücke mit den hoch-
liegenden schmiedeeisernen Bogenträgern.
Die Gestaltung der Brückenenden zerstörte der
2. Weltkrieg: Im Süden bildeten Torbauten den
Eingang zur „Speicherstadt“. Im Norden standen die
Figuren der Germania und Hammonia für natio-
nale Verbundenheit und Autonomie Hamburgs.
TREFF DES HAMBURGER ZWEIGES DER „WEISSEN ROSE“
In der Buchhandlung dieses Hauses trafen
sich während des Zweiten Weltkrieges Geg-
ner des NS-Regimes bei dem Junior-Chef und
Studenten Reinhold Meyer. Als Widerstands-
kreis verbreiteten sie u.a. die Flugblätter
der „Weißen Rose“ aus München. Ende 1943
verhaftete die Gestapo etwa 30 Angehörige
der Gruppe. Durch unmenschliche Haftbedin-
gungen oder Hinrichtungen fanden den Tod:
Frederik Geussenhainer, Elisabeth Lange,
Dr. Kurt Ledien, Hans Leipelt, Dr. Katha-
rina Leipelt, Reinhold Meyer, Margarethe
Mrosek und Margaretha Rothe.
KIRCHE ST. JOHANNIS ZU NEUENGAMME
Seit 1261 ist die Kirchengemeinde urkund-
lich belegt. Die Kirche ist ein mittelal-
terlicher Backsteinbau, z.T. mit Feld
steinen verkleidet. 1801-03 wurde u.a.
ein Holzgewölbe eingezogen. Umgestaltung
innen 1956-1961. Die Orgel fertigte 1634
Fritzsche. Gestühlswangen (17.-19. Jh.),
Hutständer und Altarbilder sind erhalten.
1619 entstand das "Brauthaus" für die
kirchenamtlichen Trauungen. Im Innern der
älteste Vierländer Grabstein von 1470.
Der Turm, 1630 erwähnt, ist in seiner
heutigen Form von 1750; darin eine Glocke
von 1487, gegossen von Geert van Wou.