RATHAUS
Sitz von Senat und Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg.
1886-97 errichtet, Gemeinschaftswerk der Architekten J. Grotjahn, M. Haller, B. Hanssen, W. Hauers, E. Meerwein, H. Stamman, G. Zinnow.
Zerstörung des alten Rathauses im Stadtbrand 1842.
ASIAHAUS
1900 nach Entwürfen von Georg Radel als
Mietkontorhaus erbaut. 1906 an der Ostseite
erweitert.
Vom Vorderhaus führen zwei Hofflügel parallel
nach hinten. Sie entsprechen den langen
Grundstücken der früheren Binnendeichshäuser
in dem gesamten Block.
Das gut erhaltene Gebäude hat eine Sandstein-
fassade mit Jugendstildekor. Asiatische
Motive verweisen auf den Handel mit Fernost.
Die repräsentative Eingangshalle hat Ober-
licht, geflieste Wände, eine Marmortreppe mit
Jugendstilgeländer und seitlich gelegene
Aufzüge.
ZOLLENBRÜCKE
Die älteste noch erhaltene
der zahlreichen Hamburger Brücken.
Der Steinquaderbau des 17. Jahrhunderts
überbrückte das Gröningerstraßenfleet,
das in den ältesten Hamburger Hafen,
in das Nikolaifleet mündete.
Das Zollhaus des Grafen von Holstein
gab der Brücke den Namen.
Die gusseisernen Geländer von 1835,
die Otto S. Runge entworfen hat,
stammen von der Graskellerbrücke.
RESTE DES EHEM. TEMPELS
Die Synagoge, von der diese Überreste
noch vorhanden sind, wurde 1842/44
durch den Architekten Klees-Wülbern
für den Israelitischen Tempelverband
errichtet.
Nach dem Bau eines neuen Gotteshauses
1931 an der Oberstraße wurde das Gebäude
verkauft und im II. Weltkrieg weitgehend
zerstört.
EV.-LUTH. OSTERKIRCHE
Dieser Kirchenbau entstand 1913-14
nach Plänen von Wilhelm Voigt.
Das Pastorat schuf 1908 C.W.Gundlach.
Der achteckige Zentralbau der Kirche
mit Backsteinfassade und Pyramidendach
sowie geschwungenem Turmhelm
nimmt den norddeutschen Barock auf,
eines der Vorbilder für den Heimatstil.
Umbauten des Innenraums
führten G. und D. Langmaak 1963
bzw. Bertram Steingräber 1991 durch.
Fritz Fleer schuf 1964 die Pieta
und den auferstandenen Christus.
EV.-LUTH. KIRCHE ST. NICOLAI
1247 beurkundet, Feldsteinsaalbau, Südseite
zwei Fachwerkbrauthäuser, das östliche 1637
zuerst erwähnt, das westliche von 1837.
1748-52 umfassende Renovierung im ländlichen
Barockstil. Innenausstattung um 1750 bis
1900, reich an Werken der einheimischen
Volkskunst: Gestühl mit Funierintarsien,
schmiedeeiserne Hutständer des Männergestühls
Altar, Kanzel und bemalte Emporen von 1752,
Bronzetaufkessel nach 1380; gesondert hölzer
ner Glockenturm, 1605 beurkundet, ausgestat-
tet mit Glocke von 1487 (gegossen von
G. van Wou) aus dem abgerissenen Hamburger
Dom.
THIELBEK 12-14
Um 1780 wurde dieses Mehrfamilienhaus erbaut.
Solche Fachwerksgiebelhäuser bestimmten
vom 17. bis zum 19. Jahrhundert das
Straßenbild der Neustadt. Jetzt ist es
das letzte dieser Art im Stadtteil.
Die Neustadt war auf dem westlichen Vorland
der Altstadt entstanden, nachdem dieses
1615-1625 in den neuen Wallring einbezogen
worden war. Ihre Mitte bilden der Großneu-
markt und seine Umgebung.
U-BAHNHOF BERNE
Diese Haltestelle gehört zur ehemaligen
Walddörferbahn, die in den Jahren 1912
his 1918 die im preußischen Gebiet
liegenden Walddörfer Farmsen, Volksdorf
und Wohldorf an das Hamburger Nahver-
kehrsnetz anschloß. Sie diente vor allem
dem Zweck, die ländlichen Bereiche des
Hamburgischen Staatsgebietes als Wohn¬gebiete
attraktiv zu machen.
In Erwartung der gehobenen Einzelhaus-
besiedlung gestaltete man die Bahnhöfe
verhältnismäßig aufwendig. So trägt das
Gebäude in Berne Züge eines Landhauses
im damals üblichen Heimatstil.
HAUPTKIRCHE ST. PETRI
Älteste Pfarrkirche der Altstadt, 1195
als Marktkirche bezeugt. In der ersten
Hälfte des 14. Jh. Neubau als drei-
schiffige Backstein-Hallenkirche.
1418-1419 Anbau eines zweiten süd-
lichen Seitenschiffes. Kirche im Stadt-
brand von 1842 weitgehend zerstört.
1844-49 Wiederaufbau auf dem alten
Grundriß in neugotischen Formen unter
Betonung des zentralisierenden Charak-
ters des Innenraumes durch Alexis de
Chateauneuf und Hermann Fersenfeldt.
1866-1878 Turmhelm nach Entwurf von
Johann Maack errichtet.
HOCHSCHUHLE FÜR BILDENDE KÜNSTE
Erbaut1911-1913 durch Fritz Schumacher
als Kunstgewerbeschule (entworfen 1909 in
Dresden zusammen mit anderen
Staatsbauten in Hamburg).
Nach schweren Kriegsschäden verändert
wiederhergestellt durch Gustav Hassenpflug.
Bemerkenswerte zeitgenössische Ausstattung
mit Bauplastik von Richard Luksch.
Kunstverglasung in der Eingangshalle von
Carl Otto Czeschka. In der Aula
Wandgemälde von Willy von Beckerath.