HERRENGRABENFLEET
1499 als westlicher Verteidigungsgraben
parallel zum heutigen Alsterfleet angelegt,
1547 verbreitert und nach Nordosten durch
das später sogenannte Bleichenfleet ver-
längert. Zum besseren Schutz der Stadt
(heute Hamburg-Altstadt) wurde 1475-1547
unmittelbar vor die alten Stadtgräben des
13. und 14. Jhs. eine neue Befestigungs-
linie mit starken Wällen und tiefen Gräben
gezogen.
Der Name des Fleets ist vermutlich auf
das Nutzungsrecht der Ratsherren zurück-
zuführen.
WOHNHAUS DER FAMILIE LEIPELT BIS 1937
Dr. Katharina Leipelt wurde als Jüdin vom
NS-Regime verfolgt. Ihr Sohn Hans nahm
als Student in München am Widerstand der
"Weißen Rose" teil. Nach der Hinrichtung
der Geschwister Scholl baute er eine Wider-
standsgruppe in Hamburg auf Ende 1943 ver-
haftete die Gestapo etwa dreißig Angehö
rige der Gruppe, darunter Hans Leipelt, sei-
ne Mutter und seine Schwester Maria. Die
Mutter kam im Gestapogefängnis Fuhlsbüttel
um, Hans wurde vom „Volksgerichtshof“ zum
Tode verurteilt und im Januar 1945 hinge-
richtet
EV. LUTH. KIRCHE NIENDORF-MARKT
Die im Gottorper Vergleich 1768-69
kirchlich vom hamburgischen Eppendorf
abgetrennten holsteinischen Dörfer
bekamen 1769-70 diese neue Pfarrkirche,
entworfen von Heinrich Schmidt.
Der Bau verwirklicht einen neuen Typ
der protestantischen Predigtkirche:
Theaterartig richtet sich der Innenraum
auf den Kanzelaltar mit der Orgel.
Das Monogramm „C 7“ steht
für Christian VII., König von Dänemark,
Herzog von Schleswig und Holstein,
den Landes- und Kirchenherrn.
MUSEUM FÜR HAMBURGISCHE GESCHICHTE
Fritz Schumacher lieferte die Entwürfe
für den 1914-23 errichteten Baukomplex.
Die Anlage erhebt sich in städtebaulich
herausragender Position auf der ehemali-
gen Festungsbastion „Henricus“, deren
Winkelform den Grundriß des Museums be-
stimmt. Schumacher fasste zwei selbstständi-
ge, regelmäßige Baukörper zu einer male-
rischen Gruppe zusammen, deren Wirkung
maßgeblich durch die gewaltigen Walm-
dächer bestimmt wird. Viele Bauteile
hamburgischer Bauten, die bei dem Großen
Brand und bei der Citybildung zugrunde
gingen, wurden in das Gebäude eingebaut.
EHEM. JÜDISCHES
GEMEINSCHAFTSHAUS
Das Gebäude wurde 1903-04 nach Plänen
des Architekten S. Engel für die
Henry-Jones-Loge errichtet.
1937 wurde es durch die Architekten
Block & Hochfeld zu einem jüdischen
Gemeinschaftshaus umgebaut, es erhielt
einen Theaterraum und die Bühne.
Das Haus wurde zum Mittelpunkt
jüdischen kulturellen Lebens in der
Zeit des Nationalsozialismus.
Seit 1945 ist das Gebäude Sitz der
Hamburger Kammerspiele.
HANDELSSCHULE WENDENSTRAßE 164-166
Für die Schule, entstanden 1928-30 als
Volksschule, lieferte Fritz Schumacher
den Entwurf. In den Formen orientierte
Schumacher sich am „Neuen Bauen“.
Als sozialen und städtebaulichen Mittel-
punkten maß man Schulbauten hohe Be-
deutung zu. Dem entspricht die sorgfäl-
tige Gestaltung. Der Komplex ist nach
funktionalen Grundsätzen rhythmisch
gegliedert. Als Akzent dient der ver-
glaste Turm. Sachliche Schlichtheit
und handwerkliche Qualität kennzeich-
nen den Bau und seine Innenausstattung.
KLOPSTOCKSTRAßE 2 – 8
An dem westlichsten Stück der Palmaille
ließ der Kaufmann Hinrich Dultz 1797 vier
vornehme Reihenhäuser errichten, die zur
Vermietung vorgesehen waren.
Die Zeile zeigt anschaulich die noble
Backsteinarchitektur des ausgehenden 18.
Jahrhunderts.
KLOPSTOCKSTRAßE 11 – 25
An der 1844 angelegten Klopstockstraße
entstand zwischen 1844 und 1855 die
Gruppe von vornehmen Wohnhäusern.
Die architektonische Gestaltung steht
in der Tradition des Spätklassizismus.
HAUS NEUERBURG
Dieses Gebäude wurde 1924-25 nach Ent-
wurf von Klophaus & Schoch errichtet.
1926-27 folgte nach Plänen von Fritz
Höger der Südflügel. Der Stahlbeton-
Skelettbau ist mit Klinkern verkleidet.
An dem Bau von Höger sind die expres-
sionistischen Klinkereffekte auf die
Spitze getrieben.
Der Bau wurde bis 1982 als Fabrikgebäude
zur Tabakverarbeitung genutzt und
1983-87 von der Deutschen Bundespost
hergerichtet. Heute dient er der
Deutschen Telekom AG als Verwaltungs-
gebäude.
EV.-LUTH. LUTHERKIRCHE
Erster Kirchenbau in Eißendorf, 1905-06
errichtet nach Plänen des Architekten
Karl Mohrmann. Kennzeichnend der
Grundriss als griechisches Kreuz, die
Anlehnung an romanische Stilelemente
und die Gestaltung des Innern durch
Holzempore und Holzdecke mit Bemalung.