GASTHAUS GOLDENER ENGEL
Dieses Haus entstand nach 1740. (Die An-
gabe "1613" am Gebäude bezieht sich wohl
auf den Vorgängerbau) Im Inneren zeigt
es z.T. noch die original Einteilung.
Für das Grundstück ist seit 1730 dieses
hafennahe Gasthaus bezeugt, das mit dem
"Ausspann", den Stallungen für Pferde,
dem Fracht- und Reiseverkehr diente.
In der Zeit nach der Industrialisierung
blieb das Haus ein Mittelpunkt des gesel-
ligen Lebens. Nach dem Zweiten Weltkrieg
fand das ein vorläufiges Ende. 1985 er
litt das Haus erhebliche Brandschäden.
Seit 1990 wird es wiederhergestellt.
ALTE OBERPOSTDIREKTION
1883-87 als Oberpostdirektion, Post- und
Telegraphendienstgebäude durch Postbaurat
Ernst Hake und Regierungsbaumeister
Friedrich Simon Ruppel nach vereinfachten
Entwürfen von Julius Raschdorff erbaut.
1898-1901 durch einen Anbau erweitert.
Die Neuregelung der Postverhältnisse
durch Heinrich von Stephan fand in diesem
Gebäude ihren monumentalen Ausdruck.
Die wilhelminische Prachtfassade reprä-
sentiert den Geltungsanspruch des neu
gergründeten Kaiserreichs in Hamburg.
KZ-Außenlager Blohm & Voss
Im Oktober 1944 überstellte die SS auf Antrag der
Werft insgesamt 600 Häftlinge aus dem KZ Neuengamme zur Arbeit in der U-Boot-Produktion und für Aufräumungsarbeiten. Die harten Arbeitsbedingungen und Misshandlungen in dem
von Marinesoldaten bewachten Lager führten zu einer
großen Zahl von Opfern, 89 Tote sind namentlich
bekannt, ihre tatsächliche Zahl war noch weit höher.
Am 12. April 1945 ließ die SS das Lager auf Wunsch
der Firma räumen. Die Häftlinge wurden in Lübeck auf
Schiffe verladen, Die versehentlich für Truppen-
transporter gehaltenen „Cap Arcona“ und „Thielbek“
wurden am 3. Mai von britischen Jagdbombern
angegriffen und sanken. Unter den 7000 Toten befanden
sich auch Hunderte Häftlinge dieses Außenlagers.
CONCENTRATION CAMP,
BLOHM & VOSS-WERFT UNIT
In October 1944, after a request from
Blohm & Voss, the SS transferred 600
Neuengamme prisoners to the shipyard
to work in submarine construction and on
clearance detail. Their guards were members
of the German navy. Harsh conditions and
maltreatment led to a high death toll.
To date, 89 victims are known by name,
but the actual number was much higher.
On 12 April 1945, the SS evacuated the
the camp. The prisoners were taken to Lübeck
and put on board ships. Mistaking them for
troop carriers, British planes bombed and
sank the ships. Among the 7,000 victims
were hundreds of prisoners from the
Blohm &Voss satellite camp.
[Geben Sie bitte einen Text ein!]
KZ-AUßENLAGER DESSAUER UFER
Von Juli bis September 1944 waren im
Lagerhaus G bis zu 1.500 jüdische Frauen
aus dem KZ Auschwitz untergebracht.
Sie mussten bei Raffinerien u.a. Betrieben
Aufräumungsarbeiten verrichten.
Im Oktober 1944 wurde das Lager mit
1.500 männlichen Häftlingen belegt. Sie
mußten beim Gleis- und Panzergrabenbau
arbeiten sowie Aufräumungsarbeiten
leisten. Nach einem schweren Bomben-
angriff wurde das Kommando vorüber-
gehend bis Februar 1945 nach Fuhlsbüttel
verlegt.
Anfang April 1945 wurde das Lager
aufgelöst.
EV. –LUTH. STEINBEKER KIRCHE
Eine Kirche auf einem Geesthang am Bach
bildet seit 1239 Kirchsteinbeks Zentrum
und gab dem ehemaligen Dorf den Namen.
Heute steht hier ein Bau von 1883 – 84,
erbaut nach Plänen von Otto Ritscher.
Die neogotische Backsteinhallenkirche
weist reiche Zementgussornamente auf.
Nach Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg
wurde sie 1954 modernisiert und
im Innern der Backstein übertüncht.
An die lange Geschichte des Kirchspiels
erinnern Grabplatten des 16. u. 17. Jh.
und Leuchter vom barocken Vorgängerbau
THALIA-THEATER
1911-1912 nach Entwürfen von
Werner Lundt und Georg Kallmorgen
errichtet.
Das erste Thalia-Theater wurde 1843 von
Franz Georg Stamman und Auguste
de Meuron auf dem gegenüberliegenden
Platz erbaut.
Auftraggeber war der Theaterdirektor
Chéri Maurice, der vorher ein kleines Theater
für Lustspiele und Possen in der Steinstraße
unterhielt.
HOHE BRÜCKE
Im 13. Jh. wurde an der Alstermündung eine
Brücke als Verbindung von der Neustadt zur
Cremon-Insel gebaut. Sie war besonders hoch,
damit auch größere Schiffe in den Hafen
fahren konnten, der sich zu der Zeit noch im
Alsterlauf befand. Als Hohe Brücke wird sie
schon 1260 in einer Urkunde bezeichnet.
1615 ersetzte eine massive Steinbrücke mit
drei Toren die frühere Holzkonstruktion.
1886-87 entstand im historistischem Stil
der jetzige mit Klinkern und Granitquadern
verkleidete 24 m weite Brückenbogen, damals
der weitestgespannte in Hamburg.
Seit 1969 mit einem Sperrwerk verbunden.
EHEMALIGE ISRAELITISCHE
TÖCHTERSCHULE 1883
In diesem von Marcus Nordheim gestifteten,
1883 vollendeten Gebäude wurden 1884 zwei
Schulen vereinigt: die israelitische Mädchen
schule von 1798 und die Mädchenschule der
Deutsch-Israelitischen Gemeinde, gegründet
1818. Die Schule wurde 1930 als Realschule
anerkannt.
1939 wurde die Talmud Tora Schule hierher
verlegt und mit der Mädchenschule zur Volks
und Höheren Schule für Juden vereinigt. 1942
schlossen die Nationalsozialisten diese letzte
jüdische Schule in Hamburg. Fast alle Schüler
und Lehrer wurden deportiert und ermordet.
AMTSGERICHT WANDSBEK
Nach dem deutsch-dänischen Krieg
wurden die Herzogtümer Schleswig
und Holstein 1867 preußische Provinzen.
Im Zuge der Verwaltungsneuordnung
entstand ein “Königliches Amtsgericht”.
Als sein Nachfolgerbau wurde 1908
nach Plänen von Paul Thömer
dieses Gerichtsgebäude mit Gefängnis
erbaut.
Die Putzbauten mit Werksteingliederung
im Stil der deutschen Renaissance
zeigen den Einfluß
der zeitgleichen Berliner Architektur.
EV.-LUTH. KIRCHE ST. JOHANNIS
1306 erste urkundliche Nachricht.
1599-1603 Neubau als Fachwerksaalkirche.
1646 Brauthaus an der Südseite erwähnt.
1801-02 Erweiterung durch Querhaus.
Freistehender hölzerner Glockenturm,
dreistufiger Helm von 1761.
1903 und 1979-81 umfassende Renovierungen.
Kanzel von 1599, kleine Orgelempore und
Orgel von 1621-22, Gestühl von 1803
mit bemalten und geschnitzten Resten des
17. und 18. Jhs., Hutständer des 18. und 19. Jhs.
Altar von 1688 aus der Harburger
Dreifaltigkeitskirche, 1953 hier aufgestellt.