EHEMALIGES KATHARINENFLEET
Das Fleet durchzog die ehemalige Cremon-Insel
in einem flachen Bogen, zum Teil anstelle der
jetzigen gleichnamigen Straße und der Katha-
rinentwiete, und mündete an beiden Enden im
heutigen Zollkanal.
Ursprünglich ein Entwässerungsgraben der im
13. Jh. eingedeichten Insel, wurde er 1512-21
von den Anwohnern zu einem schmalen befahrba-
ren Fleet erweitert. Von den jeweils zwischen
Fleet und Deich liegenden Binnendeichshäusern
ist noch eins auf der Südseite erhalten; die
Speicherfront liegt an der Katharinentwiete.
Die Fleetbebauung wurde 1943 zerstört, das
Fleet 1949 zugeschüttet.
EPPENDORFER PARK
1888/89 als repräsentativer Stadtteilpark angelegt (Toilettenhäuschen um 1895); 1925 durch Otto Linne umgestaltet. Der zeittypische landschaftliche Park dokumentiert den Wandel Eppendorfs zu einem städtischen Wohnquartier.
Laid out in 1888/89 as a prestigious local park (public toilet added around 1895), and restructured by Otto Linne since 1925. The landscaping was characteristic of the times, with Eppendorf developing as an urban residential district.
WENDENSTRAßE 493, HANSABURG
Dieses Gebäude errichtete die Firma
Lehmann & Hildebrandt 1913-15 für die
Papierfabrikantion. Den Entwurf lieferte
Heinrich Schöttler und das Hamburger
Büro der Westfälischen Bauindustriege-
sellschaft Haspe i. W.
Das Gebäude ist an das Kanalsystem an-
geschlossen. Es besteht aus einem mit
Backstein verkleideten Eisenbeton-
skelett. Das Bemühen um Repräsentati-
vität gab der Fabrik das Gepräge eines
öffentlichen Gebäudes.
Beim Wiederaufbau wurden die Fassaden
und Dächer vereinfacht.
EV.-LUTH. ANSGARKIRCHE
Die Kirche mit Turm, Gemeindehaus,
zwei Pastoraten und Wohnungen
wurde nach Plänen von Otto Andersen
1963-66 erbaut.
Geschlossen hochgezogene Wände
bilden einen sechseckigen Baukörper.
Ein oben umlaufendes Lichtband
und ein Oberlicht über dem Altarplatz
erhellen das Innere.
Der zentralisierende Innenraum
konzentriert die Gemeinde.
Kruzifix und Taufbecken fertigte
die Bildhauerin Ursula Querner.
EHEM. KZ-AUßENLAGER DEUTSCHE WERFT
Im Oktober 1944 wurde hier auf dem
damaligen Werftgelände ein Außenlager
des KZ Neuengamme eingerichtet. Vier-
hundert männliche Häftlinge wurden im
Schiffbau und zu Aufräumungsarbeiten
eingesetzt. Neunzig von ihnen kamen
um, als das Zweigwerk Arningstraße
bombardiert wurde. Im April 1945 ließ
die SS das Lager räumen. Die Gefange-
¬nen wurden in Lübeck auf Schiffe, u.a.
die "Cap Arcona" und die "Thielbek",
verladen. Bei einem Bombenangriff auf
diese Schiffe kamen die meisten
Häftlinge ums Leben.
DOMKIRCHE ST. MARIEN
Die 1890-93 erbaute Pfarrkirche ist
der erste katholische Kirchenbau
in Hamburg nach der Reformation.
Der Architekt Arno Güldenpfennig
aus Paderborn lieferte den Entwurf.
Die romanische Doppelturmfassade
knüpft an den Bremer Dom an
und weist damit auf
das im Jahr 831 gegründete Erzbistum
unter dem hl. Ansgar hin.
Nach Neugründung des Erzbistums Hamburg
1995 ist die Kirche jetzt auch
Kathedrale des Erzbischofs von Hamburg
und Sitz des Metropolitankapitels.
EV.-LUTH. KIRCHE DER GUTE HIRTE
Dieser Kirchenbau entstand 1968-70,
er ergänzte Gemeindebauten von 1962.
Entwerfer war Horst Sandtmann.
Der Betonbau auf rechteckigem Grundriss
vermittelt mit fensterlosen Wänden
einen geschlossenen Eindruck.
Der asymmetrisch angelegte Innenraum
erhält durch ein umlaufendes Glasband
sakral wirkendes Licht von oben,
der Altarraum wird seitlich erhellt.
HAFENRANDSTRASSE DER HAMBURGER NEUSTADT
Mit der Einbeziehung der heutigen Neustadt
in den 1616-26 erbauten Festungsring
begann die Entwicklung des Niederhafens
südlich der Vorsetzen.
Der Erweiterung des Hafens ab 1855 folgten
1873-75 Umbau und Verbreiterung der
gesamten Neustädter Hafenkante zwischen
Hafentor und Schaartorbrücke.
Nach dem Zollanschluß Hamburgs 1888
entstand 1890-93 westlich des Baumwall
ein Inlandkai für Seeschiffe. Die neue
Kaimauer wurde bis zu 25 m in die Elbe
vorgeschoben.
Nach der Sturmflut 1962 Neugestaltung.
NEUER JUNGFERNSTIEG 19
1831-33 als repräsentatives Wohn- und
Geschäftshaus für den Hamburger Bankier
Gottlieb Jenisch von Franz Gustav Forsmann
erbaut. Einziges erhaltenes Patrizierhaus
dieser Zeit in der Hamburger Innenstadt.
Zusammen mit dem Haus Nr. 17a bezeugt es
die ursprüngliche, spätklassizistische
Bebauung der 1827 angelegten Straße.
1899-1925 im Besitz des Kaufmanns Gustav
Amsinck, der es 1900 durch Martin Haller
umgestalten ließ.
1967-70 restauriert; die nach Abbruch des
Nachbarhauses freiliegende Nordseite
wurde der Fassade angeglichen.
SPRINKENHOF
Dieses Kontorhausgebäude entstand
in drei Bauabschnitten 1927 bis 1943.
Die Pläne stammen von Fritz Höger
sowie Hans und Oskar Gerson.
Hamburgs damals größter Bürokomplex
mit Läden, Wohn- und Lagerräumen
umschließt drei Innenhöfe.
Den mittleren Hof teilen zwei Straßen,
die zu einer Tiefgarage führten.
Für den aufwendigen Fassadenschmuck
sind Klinker und Terrakotten eingesetzt.
Von 1999 bis 2002 fand ein Umbau
mit umfassender Sanierung statt.