HAUPTKIRCHE ST. JACOBI
Der Bau wird 1255 erstmals erwähnt.
Die heutige Kirche entstand seit 1340,
das zweite südliche Seitenschiff
kam um 1500 hinzu.
Ein Anbau von 1434 birgt die Sakristei,
darüber liegt der Herrensaal
mit barocker Ausstattung von 1710.
Die 1944 stark beschädigte Kirche
konnte 1951-63 wiederhergestellt werden.
Alte Ausstattungsstücke sind
drei mittelalterliche Altäre,
die Kanzel von 1610 sowie
die Orgel, die Arp Schnitger 1693 schuf.
„SPEICHERSTADT“
1881 wurde der Anschluß Hamburgs an den
Deutschen Zollverein für 1888 vereinbart. Da
Hamburg seine wirtschaftliche Stellung vor
allem seiner Zollfreiheit verdankt, erhielt
es das Privileg, einen Freihafenbereich zu
behalten.
Bis 1888 entstand jenseits des Zollkanals
auf dem westlichen Teil der stadtnahen Brook-
insel ein großer Komplex mit Freihafenspei-
chern und Kontoren. 1891-96 und 1899-1912
wurden Erweiterungen auf den östlichen Teil
der Insel hin notwendig.
Ca. 18500 Einwohner, Arbeiter- und Kaufmanns-
familien, mussten ihre Häuser verlassen.
EHEM. GARTENHAUS DES SALOMON HEINE
Dieses Haus ließ der Bankier
Salomon Heine (1767-1844),
einer der Wohltäter Hamburgs,
1832 im Garten seines Landsitzes
errichten.
Das Landhaus selbst ist 1880
abgebrochen worden.
DUVENSTEDTER TRIFTWEG 30
Das Einfamilienhaus wurde 1913-14 nach
Entwürfen von Jacob und Ameis errichtet.
Das verklinkerte Gebäude macht durch
die frei einander zugeordneten Teile,
den Treppengiebel und den Treppenturm
einen burgähnlichen Eindruck, wie er
in Anlehnung an englische Landhäuser
vor dem Ersten Weltkrieg beliebt war.
Das wohlerhaltene Innere mit der
Ausstattung aus der Erbauungszeit ist
ein interessantes Beispiel für die
bürgerliche Wohnkultur der Zeit.
LAWAETZ-HAUS
Diesen Bau ließ Johann Daniel Lawaetz,
ein Altonaer Kaufmann, 1802 errichten.
Seit 1793 hatte er in Neumühlen
Ländereien angekauft, auf denen er
ein Landhaus im Park sowie am Elbhang
verschiedene Fabrikationsgebäude
u. a. zur Tuchherstellung erbauen ließ.
Das Haupthaus von 1802 blieb erhalten.
Mit den Manufakturbetrieben sollte
im Sinne aufklärerischer Sozialpolitik
die Armut in Altona bekämpft werden.
Das 1986-89 wiederhergestellte Haus
ist jetzt Sitz der Lawaetz-Stiftung.
ALSTERFLEET
Das Fleet verbindet den Binnenhafen mit
der Kleinen Alster am Rathausmarkt.
Es ist durch Begradigung der Alster und
eines Seitenarms entstanden.
Im 12. Jh. wurde sein Wasserstand erstmals
durch einen Staudamm reguliert.
Vom 13. bis 15. Jh. schützte das Fleet
als westlicher Festungsgraben die Stadt
(etwa den heutigen Bereich Hamburg-Alt-
stadt). 1530 wurde es in das innerstädti-
sche schiffbare Fleetnetz einbezogen.
Nach der Sturmflut von 1962 Bau des Alster-
schöpfwerks und der Schaartorschleuse.
JENISCH-HAUS
Das klassizistische Landhaus
wurde 1831-34 für den Hamburger Senator
Martin Johann Jenisch (1793-1857)
im Park des Gutes Flottbek errichtet.
Die Entwürfe stammen von
Karl Friedrich Schinkel (1781-1841),
der Hamburger Baurat
Franz Gustav Forsmann (1795-1878)
überarbeitete sie.
Als Außenstelle des Altonaer Museums
beherbergt das Gebäude
seit 1927 eine Sammlung
großbürgerlicher Wohnkultur.
RATHAUS BERGEDORF
Erbaut 1925-27 nach Plänen des Stadt
baurats Wilhelm Krüger und des Archi-
tekten Georg Lindner durch Erweiterung
der ehem. Messtorff'schen Villa, die
1898-99 von dem Architekten Johannes
Grotjahn für den Kaufmann Hermann Fried
rich Messtorff errichtet worden war.
Die Haupträume der Villa blieben mit
ihrer aufwendigen historistischen Aus
stattung für Repräsentationszwecke er-
halten. Sie sind als bürgerliches Innen-
raumensemble einzigartig in Hamburg.
Der Neubau ist im Art-Deco-Stil ein-
gerichtet.
EV. LUTH. KIRCHE ST. STEPHANUS
Das Gemeindezentrum entstand 1912
an der einstigen Grenze zu Preußen.
Nach Plänen von Distel & Grubitz
erbaute man ein Pastorat und die Kirche
mit zuschaltbarem Konfirmandensaal.
Ein zweites Pastorat kam 1926 hinzu.
Dieser damals moderne „Gruppenbau“
sollte Gemeindeaktivitäten bündeln.
Die reformerische Architektur zeigt
ländliche und barocke Elemente.
Das Kircheninnere wurde nach 1956
durch Hopp & Jäger gänzlich verändert.
Das Mosaik im Chor schuf Klaus Wallner.
Ehemalige Calmannsche Frauenklinik
Dieses Gebäude ließ sich 1916/17
der Arzt Dr. Ascher Adolph Calmann
nach Plänen von Erich Elingius
als Privatklinik erbauen.
Da Dr. Calmann 1938
wie allen jüdischen Ärzten
die Approbation entzogen wurde,
mußte er das Haus aufgeben.
Er verkaufte es 1938
dem Verein Diakonissenhaus Siloah e.V.
Dr. Calmann konnte 1940 emigrieren.
Nachdem das traditionsreiche
Israelitische Krankenhaus in St. Pauli
1939 auf Druck der Hansestadt
in städtischen Besitz gekommen war,
wiesen die Behörden
Personal und Patienten
in die Klinik Johnsallee 68 ein.
Das Haus diente 1939 bis 1942
unter Leitung von Dr. Ernst Wolffson
als Krankenhaus
für die noch nicht deportierten Juden.