RÖM. –KATH. ST. THERESIENKIRCHE
Die katholische Muttergemeinde
St. Joseph an der Großen Freiheit
ließ 1937-38 diesen Kirchenbau
als zweite katholische Kirche Altonas
nach Plänen von Johann Kamps errichten.
1929 waren Pfarr- und Schwesternhaus
und ein Saal als Notkirche entstanden.
1948 folgte das Schulgebäude.
Der wuchtige Turm mit Radfenster,
rundbogige Fenster und halbrunde Apsis,
die flache Holzdecke im Inneren
und rundbogig abgegrenztes Nebenschiff
erinnern an romanische Kirchenbauten.
VERSMANN-HAUS
1910-12 nach Plänen von Gottlieb Rambatz
und Wilhelm Jolasse als Kontorhaus mit
Läden, Café und Restaurant erbaut.
Das Eckgebäude leitet durch die Überbau-
ung der Knochenhauertwiete nahtlos von
der Randbebauung der neu angelegten
Mönckebergstraße zum Seitenrand des Rat-
hausmarktes über. Das Gebäude nimmt in
seinen Abmessungen und der Gliederung der
Sandsteinfassade, die ursprünglich mit
Neorenaissance-Giebeln und –Dachgauben
bekrönt war, Bezug auf das Rathaus.
Der Name erinnert an den Bürgermeister
Johannes Versmann (1820-1899).
OSTERKIRCHE
Das Gemeindezentrum mit Kirche
Gemeindehaus und Wohnungen
entstand nach Plänen von K. Stoltenberg
(Büro Raabe & Wöhlecke) im Jahre 1931.
Auch die Kirche nimmt die Baulinie auf
und vermeidet städtebauliche Dominanz.
Die Strebepfeiler an der Kirchenfassade
sowie die Lamellen am kubischen Turm
zeigen expressionistische Züge.
Am Gemeindehaus verweisen
die Fensterbänder und der Treppenturm
auf Formen des Neuen Bauens.
ST. JOSEPHSKIRCHE
Erbaut 1718 – 1721 durch die katholische
Gemeinde in Altona. Der Baumeister war
wahrscheinlich der aus Österreich stam-
mende Melchior Taz.
Einschiffiger Backsteinbau. Reichgegliederte
Barockfassade mit Sandsteinzierformen.
Über dem Portal die Figur des Hl. Joseph
mit dem Jesuskinde.
der barocke Innenraum wurde im Kriege zerstört
und in modernen Formen neugestaltet.
(Architekt Georg Wellhausen.)
Die Fassade blieb erhalten und wurde
restauriert.
CREMON
Die jenseits dieser Straße einmündende Quer-
straße Cremon wird erstmals 1251 urkundlich
genannt. Sie verläuft auf dem Westdeich der
Anfang des 13. Jhs. eingedeichten ehemaligen
Cremon-Insel am Nikolaifleet entlang.
Von der fleetseitigen Bebauung der Straße
ist noch ein Ensemble von Speicherhäusern
des 18. und 19. Jhs. erhalten (Nr. 33-36).
Neben diesen Zeugen althamburgischer Wirt-
schafts- und Bauweise stehen moderne, um 1900
erbaute Kontor- und Lagerhäuser (Nr. 11
und 37-38).
ALTE WACHE
1819 als Nachtwächterhaus nach Entwurf von
Carl Ludwig Wimmel erbaut, 1840 nach Süden
um ein Spritzenhaus verlängert. Später
umgebaut, seit 1952 als Gaststätte genutzt.
Das klassizistische Gebäude vermittelt die
in der ersten Hälfte des 19.Jhs. herrschende
Architekturauffassung in Hamburg.
Built 1819 as a night watchman’s house to a design by Carl Ludwig Wimmel. Addition of fire station on south side in 1840. Later modified, and used as restaurant since 1952. The classicist building conveys the prevailing architectural approach in early 19th century Hamburg.
HAMBURGISCHE STAATOPER
Für das „Stadttheater“ von 1827, die
spätere Hamburgische Staatsoper,
lieferte Carl Ludwig Wimmel die Pläne.
1873-77 wurde der Bau durch
Martin Haller umgestaltet. Veränderungen
nach Entwurf von Distel & Grubitz
betrafen 1926 den Zuschauerraum und
das Bühnenhaus, welches der Kriegs-
zerstörung entging.
Der Entwurf für den Wiederaufbau von
1953-55 stammt von Gerhard Weber.
Neuartig wirkten die Fassade und die
gestaffelten Logen des Zuschauerraums.
EV.-LUTH. DREIFALTIGKEITSKIRCHE
Die mittelalterliche Marienkirche, auf
einer Insel zwischen dem Schloß und der
alten Stadt gelegen, musste der Stadtbe-
festigung des 17. Jahrhunderts weichen.
Von der 1605-52 als Ersatz neu erbauten
Dreifaltigkeitskirche blieb nach den
Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges
nur die Westwand stehen. Sie stellt
zusammen mit dem barocken Hauptportal
und der Christus-Figur ein Mahnmal dar
und bildet jetzt den Eingang zu dem
1963-80 neu gestalteten Kirchenbezirk.
Reste der alten Ausstattung der Kirche
blieben erhalten.
PFLEGEGEHEIM FARMSEN
Die Anlage mit Wohn-, Verwaltungs-,
Wirtschafts- and Fabrikgebäuden entstand
1903 als Zweigstelle des "Werk- und
Armenhauses" Barmbek. Erweiterungen
folgten 1912 und in den 1920er Jahren.
Hier wurden behinderte und hilfsbedürf-
tige Menschen untergebracht und in
Fabrik, Wäscherei, Haus- und Landwirt-
schaft beschäftigt. Während der Zeit des
Nationalsozialismus (1933-45) wurden
viele der eingewiesenen so genannten
asozialen Personen zwangssterilisiert,
entmündigt oder deportiert.
Seit 1961 ist hier ein Pflegezentrum
untergebracht.
EV. –LUTH. ST. NIKOLAIKIRCHE
Diese Kirche entstand 1880-81
nach Plänen von Tochtermann und Wagner.
Bis 1937 vor Hamburgs Grenzen gelegen,
einte sie das früher teils zu Hamburg,
teils zu Preußen gehörende Finkenwerder
zu einer Pfarrgemeinde.
Der neogotische Backsteinbau beherbergt
Kanzel (1754), Kronleuchter (1727)
und einen gotischen Altaraufsatz
aus Vorgängerbauten, die seit 1436
auf der nahen Friedhofswarft standen.
Nach Sturmflutschäden wurde er 1966
durch Werner Kallmorgen modernisiert.