EV. LUTH. STELLINGER KIRCHE
Diese Kirche entstand 1951-53
nach Plänen von Kurt Quednau
anstelle des Vorgängerbaues von 1908.
Die längsrechteckige Saalkirche
liegt eingebettet in Grünanlagen.
An das Kirchengebäude südlich angefügt
sind die Sakristei und der Turm
sowie ein Treppenhaus mit Außenbrunnen.
Walmdach und hochrechteckige Fenster
sowie handwerklich gefertigte Details
weisen auf traditionelle Vorbilder.
Das im Innenraum sichtbare Betonskelett
sowie die wohlerhaltene Ausstattung
sind typisch für die 1950er Jahre.
EHEM.VILLA ALBERT BALLINS
1900/09 ließ sich Albert Ballin (1857-1918),
Generaldirektor der Hamburg-Amerika-Linie,
diese repräsentative Villa von den
Hamburger Architekten Lund & Kallmorgen
errichten.
Das Gebäude ist vollständig in Werkstein
ausgeführt. Die monumentale Richtung
der Reformarchitektur verbindet sich
mit Motiven aus der klassizistischen
Landhausarchitektur.
ELLERNTORSBRÜCKE
Seit 1530 hat die Ellerntorsbrücke als Teil
der Landstraße, die Hamburg seit alters
durchquert, das Herrengrabenfleet überspannt.
Das Fleet gehörte als Wallgraben zum
„Neuen Wall“, der 1530-1538 entstandenen
westlichen Festungslinie Hamburgs.
Über die Brücke fuhr man durch das Ellerntor,
das ihr den Namen gab, in die Stadt.
Im 17. Jahrhundert verband sie diese mit der
neu angelegten Neustadt. Das Ellerntor
wurde 1668 abgerissen, die Brücke damals
als Steinbau erneuert.
BERUFSSCHULE ANGERSTRASSE
Der frei unterteilbare Stahlbetonskelettbau von 1926/27 ist die erste Schule mit Flachdach im Werk von Fritz Schumacher. Mittelfluranlage nach älterem Konzept. Der einfache Baukörper verbindet Elemente des Neuen Bauens (horizontale Gliederung, Asymmetrie) mit expressionistischem Dekor.
Commercial school, with a freely divisible reinforced concrete frame, built 1926/27. First flat-roofed school by Fritz Schumacher. Its central corridor system follows an older concept. Simple layout combining elements of modern architecture (horizontal, asymmetric) with expressionist décor.
EVANG.- FREIKIRCHL. CHRISTUSKIRCHE
Die Baptistengemeinde baute die Kirche
1913-15 nach Entwurf von J. W. Lehmann.
Stifter war Kaufmann Hermann Renner.
Die Kriegsschäden beseitigte man 1957
unter Leitung von Werner Kallmorgen.
Die Außenarchitektur ist neoromanisch.
Für den Innenbereich
mit Gemeinderäumen im Untergeschoss
waren amerikanische Kirchen Vorbild.
Im Gottesdienstraum sind Sitzreihen
und Emporen im Halbrund geführt
und auf den Abendmahlstisch, die Kanzel
und das große Taufbecken ausgerichtet.
KZ-Außenlager Stülcken-Werft
Concentration camp, Stülcken-Werft unit
info
KZ-AUSSENLAGER STÜLCKEN-WERFT
Ende November 1944 entstand jenseits des
Fährkanals auf dem Gelände
der Stülcken-Werft ein Außenlager des
KZ Neuengamme mit 250 Häftlingen, zumeist
ungarische Juden. Als Unterkunft diente ein
Bodenraum im vierten Stockwerk
der Kesselschmiede.
Die Häftlinge mussten in Tag- und
Nachtschichten Unterböden von
Schiffen reinigen, Elektroschweiß- sowie
Aufräumarbeiten auf dem zerbombten
Firmengelände verrichten. Am 21. April 1945
ließ die SS das Außenlager räumen.
Auf dem Firmengelände der Stülcken-Werft
haben mindestens 79 Häftlinge
das Leben verloren.
CONCENTRATION CAMP,
STÜLCKEN-WERFT UNIT
The Stülcken-Werft shipyard was the site of a sub-camp of Neuengamme concentration camp, located on the other side of the shipping channel. It was set up at the end of November 1944, and held 250 prisoners, mostly Hungarian Jews. They were housed in an attic room on the fourth floor of the boiler shop.
They had to work day and night shifts, cleaning the bottoms of ships, doing electric arc welding and clearing bomb damage. The satellite camp was evacuated by the SS on 21 April 1945.
At least 79 prisoners lost their lives on the Stülcken-Werft site.
SCHELLERDAMM 2A
Das Kaufmannshaus wurde 1844-45 erbaut,
als mit dem Bahnhof und dem Binnenhafen
der Schellerdamm sich zum Gewerbe-
und Industriestandort wandelte.
Das Wohn- und Geschäftshaus
mit zentralem übergiebelten Risalit
zeigt eine repräsentative Putzfassade
im zeitgemäßen Rundbogenstil,
gegliedert in Sockelzone, Keller,
Erdgeschoss sowie Hauptzone,
die Wohnetagen aufnimmt.
Mit Zwischenhof und Speicher am Kanal
hat die Anlage traditionelle Struktur.
MÜNDUNG DES EHEMALIGEN
RÖDINGSMARKTFLEETS
In der Mitte der nach Norden abzweigenden
Straße Rödingsmarkt verlief früher ein Fleet
zwischen Elbe und heutigem Mönkedammfleet.
Im 13. Jh. zum Entwässern des neu einge-
deichten St. Nikolaikirchspiels angelegt,
wurde es später für den Warentransport zu den
anliegenden Kaufmanns- und Brauhäusern genutzt.
Die seitlichen Straßen sind 1246 urkundlich als
Rodigesmarke, seit dem 16. Jh. als Rödings-
markt genannt.
Ein Stadtbrand vernichtete 1842 einen großen
Teil der Bebauung. Danach wurde das Fleet
teilweise, 1886 ganz zugeschüttet.
Seit 1912 fährt die Hochbahn über der Straße.
EHEM. KAUFM. FORTBILDUNGSSCHULE
1919–1922 von Fritz Schumacher entworfen als nördlicher Abschluss einer um ausgedehnte Sportanlagen angeordneten Gruppe staatlicher Bauten. Erste der neu eingerichteten Fortbildungsschulen. Die „Rückseite“ zur Straße aufgewertet durch Pausenhof in Form eines Ehrenhofs und monumentale Treppentürme.
Former commercial college, 1919-1922, designed by Fritz Schumacher for the Northern end of a group of government buildings around extensive sports grounds. The first of the newly established colleges. The “back” towards the street features a courtyard with monumental staircase towers.
WOHNBAUTEN MANNESALLEE/ SANITASSTRAßE
Noch vor der Bildung der Großstadt
Harburg-Wilhelmsburg 1927 hatte die
Stadtverwaltung Wilhelmsburg begonnen,
Großwohnanlagen zu errichten.
Die Bauten Mannesalle/ Sanitasstraße
von 1924-25 fallen mit ihren um einen
Hof geordneten Putzfassaden und den
„expressionistischen“ Formelementen auf.
Die späteren Teile an der Sanitasstraße
schließen sich der üblichen Backstein-
bauweise an.