KUNSTHALLE
1863-1868 auf der Alsterhöhe, einem Teil
der ehemaligen Befestigung, nach Entwurf
von Georg Theodor Schirrmacher und Her-
mann von der Hude erbaut. Ziegelrohbau
mit Sandsteinelementen und Terrakotta-
bändern im Stil der italienischen Re-
naissance. Umfassendes Bildprogramm mit
Künstlerporträts und allegorischen Fi-
gurengruppen.
1914-1919 Erweiterungsbau aus Muschel-
kalk in schlichtem Neoklassizismus nach
Entwurf von Albert Erbe. Die überkup-
pelte Rotunde bestimmt als Würdeformel
die Front zum Hauptbahnhof.
WOHNHAUS ST. LUKAS
Das Gebäude wurde 1926/27 nach den Plänen
von C.Winand von der Kirchengemeinde St. Lukas
erbaut.
Der abgewinkelte Klinkerbau interpretiert
mit seinen kräftigen Treppenhaustürmen die
städtebaulich markante Situation im Sinne
einer Stadtmauer für die sich stadteinwärts
anschließende Wohnbebauung.
Die Sprossenfenster wurden 1978 erneuert,
die Haustüren mit den bemerkenswerten
Holzplastiken 1983 restauriert.
„KL. MICHEL“, KATH. KIRCHE ST. ANSGAR
Hier stand die 1605 erbaute evangelische
Friedhofskapelle St. Michaelis, die nach
Errichtung der großen Michaeliskirche
1648-61 „Kleine Michaeliskirche“ hieß.
1811 wurde sie vom französischen
Präfekten zur katholischen Pfarrkirche
bestimmt. 1825 überließ der Hamburger
Staat sie offiziell der katholischen
Gemeinde, die sie dem hl. Ansgar
weihte.
Nach der Zerstörung 1945 entstand 1953
bis 1955 dieser Neubau nach Plänen von
Gerhard Kamps und Jean Charles Moreux.
RÖM.- KATH. ST. BONIFATIUSKIRCHE
Dieser nach der Reformation
zweite kath. Kirchenneubau Hamburgs
entstand 1909-10
nach Plänen von Fritz Kunst.
Trotz der im Zeitsinne modernen Form
erinnert der Backsteinbau
durch seine mittelalterlichen Elemente
an die vorreformatorische Stellung
der katholischen Kirche in Hamburg.
Den erneuerten Anspruch auf diesen Rang
vermittelt ein Glasgemälde im Chor:
Auf einer Stadtansicht
unter der Figur von Erzbischof Ansgar
erscheint beherrschend die neue Kirche.
RÖM. –KATH. KIRCHE ST. PAULUS-AUGUSTINUS
Nach Plänen von Bensel, Kamps & Amsinck
wurde diese Kirche 1930 errichtet.
Ihre einfachen, geometrischen Formen
sind dem „Neuen Bauen“ verpflichtet.
Traditionelle Elemente sind u. a.
Backsteinmaterial und Satteldach,
halbrunde Apsis, Rundbogenfenster,
sowie innen der erhöhte Chor,
das mit Arkaden abgeteilte Nebenschiff
und die Holzbalkendecke.
Anlässlich der Liturgiereform
wurde 1968 der Altarraum umgestaltet,
die neue Ausstattung
schuf der Bildhauer Toni Zenz.
EV. -LUTH. KIRCHE ST. JOHANNIS
Dieser Kirchenbau entstand 1953-54
nach Plänen von Karl Trahn
als Ersatz für den kriegszerstörten,
neugotischen Vorgängerbau von 1892-94.
Der asymmetrische Grundriss der Kirche
war neu im Sakralbau Hamburgs.
Die Architektur und das Raumkonzept
nehmen schweizerische Vorbilder auf.
Im Innenraum führt ein gebogener Gang
auf ein freistehendes großes Kreuz,
das von Altar und Kanzel gerahmt wird.
Neue Nutzungskonzepte erforderten 1994
den Umbau nach Plänen von W. Marquordt.
ST. PETRI BEGRÄBNISKAPELLE
Von Johann August Arens um 1800 als
kuppelüberwölbte Rotunde errichtete Ka-
pelle, der sich ursprünglich seitlich
die Wohnung des Totengräbers und Geräte-
räume anschlossen. Die vorgeblendete
Mauer fasst die Gebäudeteile zusammen.
Die südl. Säulenhalle wurde 1925 er-
richtet. Der klassizistische, von der
franz. Revolutionsarchitektur beeinfluß-
te Bau, ist die erste Kapelle auf den ab
1795 neu angelegten Friedhöfen außerhalb
der Stadt, die durch den 1877 gegründeten
Hauptfriedhof Ohlsdorf ersetzt und in den
30er Jahren abgeräumt wurden.
ZIPPELHAUS 3
1890-91 nach den Entwürfen von Carl Elvers als
Etagenhaus für mehrere Wohnungen, Kontore und
Geschäfte erbaut.
Die mit Backstein und Zementstuck verkleidete
Fassade ist reich gegliedert in Formen der
nordischen Spätrenaissance.
Die Hermenpilaster im ersten Geschoß mit den
Halbfiguren Senefelders und Gutenbergs sowie
Motive und Ornament verweisen auf das
graphische Gewerbe des Inhabers.
Die repräsentative, mit Fliesen und Stuck
ausgestattete Eingangshalle und das Treppen-
haus sind noch gut erhalten.
Rademachergang,
Breiter Gang, Kornträgergang
Diese Wohnsiedlung entstand 1933-37 durch
vier gemeinnützige Hamburger Bauunternehmen
in einem damaligen Sanierungsgebiet. Block-
randbebauung, architektonische Gestaltung
und hygienische Wohnverhältnisse galten als
vorbildlich.
Den Hummelbrunnen und einen Teil der Bau-
plastik schuf Richard Kuöhl.
seit Anfang des 17. Jhs. war in der Hambur-
ger Neustadt eine dichte Fachwerkbebauung
als Wohngebiet entstanden. Dieses „Gänge-
viertel“, eines der Elendsquartiere, wurde
nach der Cholera-Epidemie 1892 schrittweise
saniert.