EHEMALIGE VOLKSSCHULE
Das Gebäude entstand 1906/08 nach Plänen
von Albert Erbe, der bis 1910 den Schulbau
Hamburgs prägte. Die Doppelschule war
ursprünglich – wie noch an den beiden
Eingängen erkennbar – in einen Bereich für Jungen und Mädchen getrennt.
Built in 1906/08 to plans by Albert Erbe,
who had a dominant influence on school
building in Hamburg up to 1910. This school
was originally divided into a section for boys
and a section for girls, as can be seen from
the separate entrances.
ALSTERCHAUSSEE 30
Erbaut 1829 durch den Kaufmann und
Grundbesitzer Christian Diederich
Gerhard Schwieger.
1950-1951 Umbau des Inneren für das
„Theater im Zimmer“.
Klassizistisches Landhaus aus der Zeit
der ersten Erschließung des Außen-
alstergebietes für den Wohnbau.
Dammtorsynagoge
An diesem Ort stand die Neue Dammtor-Synagoge. Sie war der erste Synagogenbau
im Grindelviertel und wurde 1895 im Hof der ehemaligen Beneckestraße 4
errichtet und eingeweiht.
Rabbiner Dr. Max Grunwald amtierte hier 1895-1903. Ihm folgte bis 1917
Dr. Abraham Löwenthal. Im Jahre 1923 übernahm Dr. Paul Holzer das Amt des
Rabbiners, der 1938 von den nationalsozialistischen Machthabern gezwungen
wurde, Hamburg zu verlassen.
Nach Schändung am 9. November 1938 konnte die Synagoge Anfang 1939 wieder hergerichtet und genutzt werden. Am 10. Juni 1943 wurde sie von der Geheimen
Staatspolizei (Gestapo) beschlagnahmt und am 27. Juli 1943 durch Bomben
zerstört.
SCHULE DENKSTEINWEG
Die Schule wurde in den Jahren 1929-30
nach Entwürfen des Wandsbeker Stadtbau-
amtes erbaut und 1957-63 ergänzt.
Der Altbau kombiniert zwei in rechtem
Winkel zueinander angeordnete, einen
Hof einschließende Trakte, eine zwei
geschossige Turnhalle und den einge-
schossigen Klassentrakt. Beide sind
verputzt und werden durch einen ge-
drungenen verklinkerten Turm verbunden.
Die Klassenräume haben entsprechend
den schulreformerischen Ideen der Zeit
direkten Zugang zu den Grünflächen.
BRÜDERSTRASSE
Seit dem 17. Jh. entstanden in der Neu-
stadt ausgedehnte Wohnviertel, in denen
später vor allem städtische Unterschichten
lebten. Mitten durch diese „Gängeviertel“
brachten die Brüder Friedrich Hermann und
Ernst Wex auf von ihnen erworbenen Grund-
stücken 1867 zwei Straßen, die 1876
bebaut und nach ihren Schöpfern benannt
wurden. Die Putzarchitektur gehört über-
wiegend in die klassizistische Tradition.
Die Anlage zeugt von gründerzeitlichem
Unternehmertum und von der ersten modernen
Sanierung in der Hamburger Innenstadt.
STELLINGER WEG
Diese Wohnanlage entstand 1898-99
nach Plänen von Richard Just für
den „Bau- und Sparverein zu Hamburg“.
Die ursprünglich 98 Wohnungen
und acht Läden umfassende Anlage
ist u-förmig um einen Vorhof gelegt.
Als erste „Burg“ wurde sie zum Vorbild
für den Massenwohnungsbau um 1900.
Gute Belichtung und Belüftung
zeichnen den neuen Bautyp aus.
Auf der Pariser Weltausstellung 1900
erhielt die Anlage eine Silbermedaille.
HAUPTKIRCHE ST. TRINITATIS
Diese Kirche entstand 1742-43 nach Plä-
nen von Cai Dose am Platz der 1649-50
errichteten ersten Pfarrkirche Altonas,
das vorher zum Pfarrbezirk Ottensen ge-
hört hatte. Vom Vorgängerbau übernahm
Dose den Turm, der 1688-94 von Jacob
Bläser als städtisches Statussymbol er-
richtet worden war: Altona hatte 1664
vom dänischen König Stadtrecht erhalten.
Nach der Zerstörung 1943 blieb nur der
Turmstumpf und die Außenmauern erhalten.
Außenbau und Turm wurden 1954-69 unter
Aufgabe der Fassade von 1897 rekon-
struiert, das Innere ist neu gestaltet.
ALTE HARBURGER ELBBRÜCKE
Diese Portalbrücke von 1897-99
ist die letzte ihrer Art in Hamburg.
Die filigrane Eisenfachwerkkonstruktion
von der Maschinenbau AG Nürnberg (MAN)
trägt die erste feste Straßenverbindung
über die Süderelbe.
Bei umfangreichen Sanierungen 1980-95
entfielen seitlich auskragende Fußwege.
Die Sandsteinportale,
einst von Reichsadlern bekrönt,
wurden von Hubert Stier entworfen.
Mit Wappen Harburgs und Wilhelmsburgs
erinnern sie an alte Stadttore.
HERMKES-SIEDLUNG
KARL-JACOB-STRAßE
Am Rande der Flottbeker Parklandschaft
wurde 1950-52 nach Plänen
von Bernhard Hermkes (1903-1995)
sieben Doppel- und zwei Einzelhäuser
als Gesamtanlage errichtet.
Einheitliche Gestaltungselemente
wie Eingeschossigkeit und Satteldach
sowie die naturräumliche Einbindung
unter Verzicht auf Umfriedung
einzelner Parzellen
erzeugen eine in sich
geschlossene Siedlungslandschaft
nach skandinavischen Vorbildern.
KAPELLE 4
Kapelle 4 wurde 1896-1898 nach Plänen
von Friedhofsdirektor Wilhelm Cordes
errichtet, der auch die übrigen Kapellen
des alten Teils, außer Kapelle 6, entwarf.
Cordes verstand sie als öffentliche
Zweckbauten, denen gleichzeitig sakrale
Würde mit überkonfessionellem Charakter
gegeben werden mußte. Dies erreichte er
durch Mischung von profanen und sakralen
Elementen.
In ihrer malerischen Erscheinung wirken
die Bauten als architektonische Ergänzung
der Parklandschaft.