ALTES KLÖPPERHAUS
1902-04 als Kontor-, Geschäfts- und Lager-
haus für die Firma Wilhelm Klöpper von den
Architekten Werner Lundt und Georg Kallmorgen
erbaut.
Neuzeitlicher Nutzbau in moderner Bautechnik
mit frei einteilbaren Stockwerken. drei
Treppenhäusern und acht Aufzügen.
Innen später mehrfach umgebaut.
Die repräsentative Sandsteinfassade in
schweren historistischen Formen mit romani-
schen Motiven und Jugendstilornamenten ist
Ausdruck von Geschäftsstolz und Traditions-
bewußtsein des Hamburger Kaufmanns in der
wilhelminischen Ära.
EV. –LUTH. KIRCHE ST. NIKOLAI
1331 erste Urkundliche Erwähnung einer
Kirche. 1680 Neubau als Fachwerksaalkirche.
1884-86 neugotischer Turm nach Abriß des
alten hölzernen Glockenturms.
Ausstattung des 17. und 18. Jhs. mit Werken
Hamburger Künstler, z.T. aus der vorigen
Kirche übernommen: Altarretabel 1688 von
Valentin Preuß, Kanzel 1621-22 von Hein
Baxmann, Juratengestühl 1621-22 und 1625
von Baxmann, 1681 von Jürgen Riege ergänzt,
Emporenbilder 1720 von Martin Conrad.
Renovierungen der Ausstattung im 19.Jh.,
1903 und 1962-72.
ST. JOHANNISKIRCHE
Dieser Kirchenbau entstand 1869-73
als Erstlingswerk von Johannes Otzen,
der die Erneuerung des Turmhelms 1885
und die Renovierung der Kirche 1909
leitete.
Der Bau war Vorbild für die Kirchen
in Hamburgs Stadterweiterungsgebieten.
Nach Kriegsschäden 1943 wurde der Bau
1956-57 im Inneren umgestaltet.
Ein Umbau mit Renovierung 1992-96,
durch einen Brand 1994 erschwert,
führte zur teilweisen Wiederherstellung
des Inneren im Zustand von 1909.
KRAMERAMTSWOHNUNGEN
Auf diesem Gelände entstand um 1620 ein
Landhaus mit „Lustgarten“ und Garten-
haus (Haus a und m/n). 1676 erwarb das
„Krameramt“, die Zunft der Einzelhändler,
das Grundstück und bebaute es mit zwei
Hofflügeln. Die jeweils fünf Häuser
(Haus b-f und g-l) waren für die Witwen
der Zunftmitgliedern gedacht.
Als 1863 mit der Gewerbefreiheit die
„Ämter“ aufgehoben wurden, erwarb die
Stadt die Bauten und nutzte sie bis 1969
als Altenwohnungen. 1971-74 wurde dieser
letzte Wohnhof des 17. Jahrhunderts in
Hamburg durchgreifend renoviert.
EHEM. ISRAELITISCHE
FREISCHULE VON 1815
Das Gebäude wurde 1914-15 nach Plänen
von Fritz Schumacher errichtet.
Den Vorgängerbau dieses Gebäudes
bezog 1830 die Israelitische
Freischule (später Stiftungsschule
von 1815). An ihr wirkte 1838-1891
der namhafte Pädagoge Dr. Anton Ree.
Unter seiner Leitung wurde die Schule
zu einer Ausbildungsstätte für
Juden und Christen. Ab 1920 war sie
eine staatliche Schule.
EHEMALIGES LYCEUM CURSCHMANNSTRASSE
1926-1928 wurde diese Dreiflügelan-
lage nach einem Wettbewerbsentwurf Fritz
Högers von 1919 errichtet. Das Raumpro-
gramm folgt den Grundsätzen der
Vorkriegsschulreform: Fachräume, Aula und
Turnhalle legen in den Quertrakten, die
Klassenräume auf der Hofseite des Mittel-
flügels. Der Stahlbetonbau ist mit
Klinkern verkleidet. Die rhythmisch ge-
gliederte Gruppe unterschiedlicher Bau-
kuben mit den Außenanlagen zeigt den
Einfluß der “Moderne”, während die Wand-
gliederung und Detailgestaltung als ex-
pressionistisch gelten dürfen.
HOHE BRÜCKE 2
Dieses Haus wurde 1887-88 im Anschluß an den
Neubau der Hohen Brücke als Wohn- und Dienst-
gebäude des Kranwärters erbaut, der die drei
öffentlichen Kräne östlich der Brücke
bediente.
Der historische, zinnenbekrönte Backstein-
bau steht auf einem Granitsockel. Ein Turm
betont die zur Alstermündung gerichtete
Südostecke.
Das Haus entstand gleichzeitig mit der
jenseits des Zollkanals gelegenen Speicher-
stadt im Rahmen der Neubauten zum Hamburger
Zollanschluß 1888.
FRUCHTSCHUPPEN C
SAMMELLAGER FÜR SINTI UND ROMA
Am 16. Mai 1940 wurden etwa 1000 Sinti und
Roma in Hamburg und Norddeutschland auf Befehl
des Reichssicherheitshauptamtes von der Polizei
verhaftet. Sie wurden im Fruchtschuppen C
festgehalten und am 20. Mai 1940 in das
Zwangsarbeitslager Belzec deportiert.
1943 und 1944 wurden in weiteren Transporten
über 350 Sinti und Roma in das Vernichtungslager
Auschwitz-Birkenau deportiert.
Ein Großteil der Deportierten wurde ermordet.
Nach Schätzungen wurden etwa 500 000 Sinti und
Roma Opfer des nationalsozialistischen
Völkermords.
FRUCHTSCHUPPEN C
SINTI AND ROMA TRANSIT CAMP
On 16 May 1940, around 1,000 Sinti and Roma
from Hamburg and northern Germany were
arrested by the police on the orders of the Reich
Security Main Office. They were detained at
Fruchtschuppen C, then deported to the Belzec
forced labour camp on 20 May 1940.
In 1943 and 1944, more than 350 Sinti and Roma
were deported to the Auschwitz-Birkenau
extermination camp as part of further transports.
The vast majority of these deportees were
murdered.
It is estimated that around 500,000 Sinti and
Roma fell victim to the Nazi genocide.
Das Informations-Leitsystem in der Speicherstadt bietet auf 11 Orientierungstafeln an Zugangswegen und auf markanten Plätzen umfassende Informationen über Hamburgs Welterbe und maritimes Quartier und seine Attraktionen. Die Standorte der Museen und Ausstellungen sind ebenso übersichtlich verzeichnet wie die Branchen und Namen von Institutionen und Unternehmen, die mit ihren Inseraten der Interessengemeinschaft KulturQuartier eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit ermöglichen. Die Gestaltung der Stelen wurde in Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde und dem Eigentümer der Speicherstadt, der Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft, auf den Denkmal-Charakter der Speicherstadt und die Farben der historischen Beschilderung des Lagerhausviertels abgestimmt.
EV.-LUTH. CHRISTUSKIRCHE
Der Bankier C. H. von Donner stiftete
anlässlich der Genesung seiner Frau
diese 1898-1900 errichtete Kirche,
mitsamt Pastorat und Konfirmandensaal.
Architekt war Albert Petersen.
Der in einen Park eingebettete
Bau mit Werksteinverkleidung
nimmt auf Wunsch des Stifters
englische Vorbilder auf.
Mit zentralisierendem Kreuz-Grundriss
war er eine zeittypische Predigtkirche.
Ein Umbau 1969 richtete das Bauwerk
nach Osten aus,
die Pläne lieferte Jürgen Elingius.